Pressemitteilung | (BDI) Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.

Normung muss Chefsache werden!

(Berlin) - Normung ist ein strategisches Instrument im Wettbewerb. So lautet eine Kernaussage des gemeinsamen Workshops vom DIN Deutsches Institut für Normung e.V. und dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Die Präsidenten des BDI, Hans-Olaf Henkel und des DIN, Dr. Gerd Weber riefen Industrie und Bundesregierung auf, Normung als strategisches Instrument im Wettbewerb stärker in den Blick zu nehmen. Deutschland und Europa haben ein gutes Normungskonzept. Dies muss von der Wirtschaft, dem Staat und den interessierten Kreisen vorangebracht werden. Denn Normen tragen wesentlich zur Wettbewerbsfähigkeit bei, wie eine Studie des DIN belegt.

Auch Deutschlands Handelspartner gehen mit diesem Instrument effektiv um. Die Beispiele Mobilfunk oder Brennstoffzelle zeigen, dass in der Standardsetzung Märkte gemacht werden. Der europäische Binnenmarkt kann außerdem Vorbild für einen Weltbinnenmarkt sein. Das Motto muss lauten: "Freie Fahrt für gute Güter". Weder Deutschland noch Europa treiben den Abbau technischer Handelshemmnisse mit dem nötigen Nachdruck voran.

Auch Bundeswirtschaftsminister Dr. Werner Müller betonte, dass die Erfahrungen und Stärken des europäischen Normungssystems mit Engagement in die internationale Debatte eingebracht werden müssen. "Neben dem Neuen Ansatz muss Europa insbesondere für den grundsätzlichen Vorrang internationaler Normen vor nationalen Normen werben", so Müller weiter.

Die Industrie muss ihre Chancen in der Normung aktiv suchen. Normung und Standardsetzung sind in vielen Bereichen auch ein politisches Geschäft, so Henkel. Wenn durch Normung Deregulierung vorangetrieben werden kann, muss die Industrie dabei sein. Ein Beispiel ist die Normung von Umweltanforderungen an Produkte im Rahmen einer Integrierten Produktpolitik (IPP). Hier ist die Lösungskompetenz der Industrie gefragt, um zusätzliche staatliche Regulierungen zu verhindern.

Der Vizepräsident des BDI, Dietmar Harting, zugleich Präsident des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektroindustrie (ZVEI), erläuterte, dass gerade bei neuen Technologien, wie UMTS, gestaltbare Märkte durch Standardisierung erst entstehen. Dabei komme es wesentlich auf Geschwindigkeit an. Harting: "Gerade für die mittelständische Wirtschaft liefert eine aktive Normungspolitik die Basis für internationales Wachstum, Investitionssicherheit und Anschluss an die Systemintegratoren, die in der Regel von der großen Industrie gestellt werden."

Dr. Torsten Bahke, Direktor des DIN, ergänzte , dass Normen sowohl den Staat als auch die Wirtschaft entlasten. Deshalb ist Normung das Paradebeispiel für Deregulierung. Allein die weltweite Normung ist in der Lage, technische Handelshemmnisse zu beseitigen. So haben deutsche Experten der Kran-Industrie (65% Exportanteil) die Grundlagen aus den DIN-Normen weltweit verankern können. Für Bereiche mit hoher Innovationsgeschwindigkeit bieten die Normungsorganisationen besondere Verfahren, die es erlauben, schnell zu verwertbaren Ergebnissen zu kommen. Normung bietet der bietet der Industrie die Chance, frei von staatlicher Regulierung marktgerechte technische Lösungen zu formulieren, so Bahke abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: 030/20281566 Telefax: 030/20282566

NEWS TEILEN: