Nordrhein-Westfalen soll umwelt- und klimaschonend mobil werden / Technologie-Offenheit als Wegweiser nachhaltiger Mobilität
(Bochum) - Seit Jahren stagnierende CO2-Emissionen, zunehmende Lärmbelastung und Luftverschmutzung, die in Fahrverboten gipfeln, zeigen deutlich: Der Weg hin zu einer umweltverträglichen Mobilität ist noch weit. Dabei ist sie die zentrale Voraussetzung, um die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen: Die Emissionen des Verkehrssektors machen mit rund 170 Mio. Tonnen je Jahr ein Viertel der gesamten CO2-Emissionen in Deutschland aus - mit steigender Tendenz.
Die enormen energie- und klimapolitischen Herausforderungen im Mobilitätssektor lassen sich nur durch das Zusammenspiel verschiedener Technologien und Antriebsformen lösen. Eine Option, um kurz- und mittelfristig Benzin- und Dieselantriebe zu ersetzen, ist die Gasmobilität (CNG/LNG): Sie kann zu 100 Prozent regenerativ werden und somit signifikant zur Treibhausgas-Reduktion beitragen. Mit Gas angetriebene Motoren emittieren so gut wie keine Luftschadstoffe und leisten so auch einen Beitrag zur Luftreinhaltung.
Gas-betriebene Pkw, Busse und LKW sind eine attraktive, klimaschonende und sofort verfügbare Alternative. Aufgrund von Emissionsvorteilen bei Treibhausgasen, Stickoxiden und Feinstaub ist ihr Einsatz insbesondere bei häufig genutzten Fahrzeugen im innerstädtischen Verkehr sinnvoll und besonders dort wo es keine Alternativen gibt wie bei schweren Lkw auf der Langstrecke. "Erdgas ist eine klare Option für mehr Klimaschutz im Verkehr. Die CO2-Einsparpotenziale von Gas-Fahrzeugen sind beträchtlich, vor allem, wenn sie mit grünen Gasen betrieben werden. Erneuerbare gasbasierte Kraftstoffe können zunehmend in größeren Mengen bereitgestellt werden. Wir brauchen hier eine echte Technologieoffenheit, die es ermöglicht, dass gasbasierte Kraftstoffe ihr Potenzial ausspielen können", fordert Dr. Dietrich Gerstein, Experte für Mobilität beim DVGW auf dem zweiten Runden Tisch für Gasmobilität am 21. November 2018 in Bochum. Dort diskutieren Experten des DVGW, der EnergieAgentur.NRW und weiteren Verbänden mit Vertretern der Landesbehörden insbesondere den Beitrag, den Gas und weitere Antriebsformen gemeinsam für eine Defossilierung des Verkehrs leisten können.
Trotz steigender Zulassungszahlen wird die Gasmobilität nicht ausreichend genutzt. Und dies, obwohl die Steuerermäßigung für Erdgas als Kraftstoff bis 2026 fortgeschrieben wurde und Erdgas-betriebene LKW von der Mautabgabe befreit sind und über das BMVI gefördert werden. Die drohenden Diesel-Fahrverbote in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens, darunter Köln und Bonn, sowie drohende Mobilitätseinschränkungen in Dortmund, Bochum, Essen und Gelsenkirchen machen deutlich: Die bisherigen Instrumente greifen nicht, um die Schadstoffemissionen zu reduzieren.
In ihrem Positionspapier legen die drei nordrhein-westfälischen Landesgruppen der Verbände DVGW, BDEW, VKU sowie der VVWL NRW die Eckpunkte einer sauberen Mobilität dar und werben für eine Beteiligung weiterer Gruppen.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW)
Daniel Wosnitzka, Pressesprecher
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