Nordhessische Wirtschaft stützt hessische Konjunktur
(Frankfurt am Main) - Das Geschäftsklima der hessischen Wirtschaft hat sich zum Jahresbeginn etwas abgekühlt. Der IHK-Geschäftsklimaindikator ist um 5,8 Punkte auf 116,7 Zähler gesunken (der Indikator kann zwischen 0 und 200 Punkten schwanken). Dies ist das Ergebnis der jüngsten repräsentativen Konjunkturumfrage der Arbeitsgemeinschaft hessischer Industrie- und Handelskammern unter 3.000 hessischen Unternehmen.
Die Lagebeurteilung hat sich gegenüber der Vorumfrage kaum verändert. Weiterhin bewerten 40,8 Prozent der hessischen Unternehmen die aktuelle Lage als gut; nur 13,7 Prozent hingegen als schlecht. Dagegen haben sich die Erwartungen der hessischen Wirtschaft etwas eingetrübt: 24,9 Prozent rechnen mit einer merklichen Belebung im Jahresverlauf; 17,7 Prozent befürchten hingegen eine ungünstigeren Entwicklung. Dennoch zeigt sich auch, dass die aktuellen Börsenturbulenzen die hessische Wirtschaft in ihren Erwartungen nicht negativ beeinflusst haben. Trotz des zunehmenden Gegenwindes hat die hessische Wirtschaft weiterhin großes Vertrauen in ihre eigene Leistungsfähigkeit. Dies spiegelt sich auch im IHK-Exportindikator wider, der zwar an Dynamik verloren hat, mit 31,8 Punkten aber weiterhin auf einem hohen Niveau verbleibt. 43 Prozent der hessischen Industrieunternehmen erwarten ein steigendes Exportvolumen in diesem Jahr.
Als wesentlicher Stützpfeiler der hessischen Konjunktur erweist sich gegenwärtig die nordhessische Wirtschaft. Die nordhessischen Unternehmen bewerten zum Jahresbeginn sowohl ihre aktuelle Lage als auch ihre zukünftige Entwicklung positiver als noch zum Herbst 2007. 44,2 Prozent schätzen ihre derzeitige Lage als gut ein, und 85,3 Prozent erwarten, dass die insgesamt positive Situation in diesem Jahr fortbestehen oder sich sogar noch verbessern wird. Vor allem die gute Industriekonjunktur in Nordhessen hat für diese positive Grundstimmung gesorgt. Sie hat 2007 einen wichtigen Anteil am hessischen Wachstum von 2,2 Prozent gehabt.
In Mittelhessen hat sich die konjunkturelle Lage dagegen leicht abgekühlt. Der IHK-Geschäftsklimaindex fällt um 6,6 Zähler auf 110,9 Punkte. Lagebeurteilung und Erwartungen driften auseinander: Während sich die positive Einschätzung der aktuellen Geschäftslage seit dem Herbst nicht verändert hat, ist der Blick auf die kommenden Monate deutlich eingetrübt. Über alle Branchen hinweg ist das Geschäftsklima gesunken.
Auch in Südhessen verliert der IHK-Geschäftsklimaindex 6,9 Zähler und fällt auf 120,2 Punkte. Noch immer bezeichnen aber 42,5 Prozent der Unternehmen die aktuelle Situation als gut und 43,9 Prozent als befriedigend. In Südhessen blicken die Unternehmen aber verhaltener auf die kommenden Monate. Vor allem im Finanzsektor hat sich die Stimmung verschlechtert.
Der konjunkturelle Aufschwung in Hessen steht nach wie vor auf einer soliden Grundlage. Bislang haben die Finanzmarktturbulenzen und die Ängste vor einer Rezession in den USA die hessischen Unternehmen mit Ausnahme des Finanzsektors noch nicht erreicht. Vor dem Hintergrund des Auslaufens der Möglichkeit der degressiven Abschreibung hat sich das Investitionsklima zwar eingetrübt, bleibt aber positiv. Zudem ist 2008 mit einem Zuwachs an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zu rechnen. Jedes fünfte Unternehmen möchte in den kommenden Monaten zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Insgesamt rechnet die Arbeitsgemeinschaft der hessischen IHKs mit einem Zuwachs von 18.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten für das laufende Jahr.
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