Pressemitteilung | k.A.

Nominierung für das Gesundheitsressort / Ulla Schmidt soll Chance zu Neuanfang nutzen

(Köln) - Zur heutigen (13. Oktober) Nominierung von Ulla Schmidt (SPD), das Gesundheitsministerium fortzuführen, erklärt Dr. Maximilian Zollner, Bundesvorsitzender des Verbands der niedergelassenen Ärzte Deutschlands (NAV-Virchow-Bund): "Wir wünschen Ulla Schmidt Einsicht und Weitsicht für ihr Amt in der neuen Legislaturperiode. Die erneute Nominierung ist die Chance für einen Neuanfang, die zuletzt gepflegte Misstrauenskultur gegenüber der Ärzteschaft zu beenden und zu erkennen, dass niedergelassene Ärzte – als Hausärzte und als Fachärzte gleichermaßen – das Rückgrat unseres Gesundheitswesens sind, das zu den besten der Welt zählt. Gerade deshalb muss verhindert werden, dass unser Gesundheitswesen erneut zum Spielball von Ideologien wird.

Die Voraussetzungen, neue Akzente zu setzen, sind denkbar günstig, weil die einzelnen Fachressorts in einer Großen Koalition voraussichtlich mehr eigenen Gestaltungsspielraum haben werden.

Der sich abzeichnende gravierende Ärztemangel ist ein Indiz dafür, dass die wirtschaftlichen und strukturellen Voraussetzungen geschaffen werden müssen, die eine Niederlassung wieder attraktiv machen. Dabei bestärken wir alle Bemühungen, neue Berufsausübungsformen für Ärzte im ambulanten Bereich umzusetzen. Auch für weitere strukturelle Veränderungen, wie beispielsweise die Stärkung einer wirklichen ‚Integrierten Versorgung‘ sind wir gesprächsbereit. Die niedergelassenen Ärzte sind jederzeit bereit, die Defizitorientierung im Gesundheitswesen zu Gunsten einer Stärkenperspektive aufzuheben.

In vielen Bereichen sind unsere Erwartungen für die nächsten vier Jahre hoch gesteckt: Eine umfassende Finanzierungsreform, weg von der umlagefinanzierten und lohnabhängigen Finanzierung hin zu einem demographieresistenten pauschalen System mit Kapitaldeckung, steht für uns nach wie vor auf der Agenda. Die ersten Absichtserklärungen von Ulla Schmidt mit einer ‚Öffnung der privaten Krankenversicherungen‘ und der Einbeziehung der Rücklagen aus privaten in die gesetzliche Pflegeversicherung, ist hingegen ein Einstieg in die Bürgerversicherung durch die Hintertür und damit der falsche Weg. Das duale System hat sich bewährt und muss erhalten bleiben."

Quelle und Kontaktadresse:
NAV-Virchow-Bund, Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands e.V., Bundesgeschäftsstelle Belfortstr. 9, 50668 Köln Telefon: 0221/9730050, Telefax: 0221/7391239

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