Noch kein grünes Licht für Zeitsparkonten bei der Deutschen Bank
(Hamburg) - Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) sieht derzeit wenig Chancen, die von der Deutschen Bank groß angekündigte Einführung von "Zeitsparkonten" für die Beschäftigten schon ab Januar 2001 zu realisieren. "Für die Möglichkeiten, Geld und Zeit - wie z. B. Urlaubstage - einzubringen, liegen gegenwärtig weder die notwendige Tariföffnung noch eine Vereinbarung mit dem Gesamtbetriebsrat vor", erklärte DAG-Bundesvorstandsmitglied Gerhard Renner am 21. Dezember in Frankfurt/M. Die DAG sehe eine Vielzahl noch offener Fragen im Konzept der Deutschen Bank, unterstrich der Gewerkschafter.
Dazu gehöre u.a. die fehlende Nominalwertabsicherung der in Geld geführten Konten. "Risikoreiche Sparanlagen in Aktienfonds, die das Modell ermöglicht, dienen eher der Geldanlage als einer Verbesserung der Zeitsouveränität der Beschäftigten. Auch ist das wirtschaftliche Risiko zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgeber im Konzept falsch verteilt", so Renner. Im Falle der Erkrankung während einer Zeitentnahme solle es keine Lohnfortzahlung geben. Trotz dienstlicher Vorleistung werde die Krankheit so zur Privatsache erklärt, kritisierte Renner. Der Idee, Lang- oder Lebensarbeitszeitkonten einzuführen, stehe die DAG vom Grundsatz her aufgeschlossen gegenüber. "Es muss jedoch erst ein vernünftiger Rahmen im Tarifvertrag geschaffen werden. Dabei können wir uns viele Ansparmöglichkeiten vorstellen, der Urlaub steht jedoch nicht zur Disposition", hob das DAG-Vorstandsmitglied hervor.
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