Niedersachsen gegen Verwaltungs-GAU
(Hannover) - "Ein ärztefeindlicher Verwaltungs-GAU", so kommentierte der Vorsitzende des Hartmannbundes in Niedersachsen, Dr. Bernd Lücke, die Folgen aus der Einführung der "Lebenslangen Arztnummer" und der Betriebsstätten- nummer.
Auch wenn sich für Einzelpraxen und Praxisgemeinschaften faktisch wenig ändert, so bedeutet dies für fachgleiche Gemeinschaftspraxen eine dramatische Vermehrung der Verwaltungsarbeit.
In diesen Gemeinschaftspraxen werden Patienten von allen Ärzten gemeinsam behandelt. Nun müssen Gemeinschaftspraxen für jede Leistung extra angeben, welcher Arzt diese erbracht hat; hierdurch verdoppelt sich der Verwaltungsaufwand. Noch extremer stellt sich die Situation für neue Patienten in Gemeinschaftspraxen dar: Da hier vor Behandlung niemals klar ist, welcher Arzt den Patienten betreuen wird, muss zunächst ein "Pseudoarzt" angelegt werden und dann zu einem späteren Zeitpunkt alles erneut auf den dann behandelnden Arzt umgeändert werden.
Gleiches gilt, wenn erst Arzt A einen Patienten sonographiert und dann Arzt B den Patienten gastroskopiert. Die Abrechnungen müssen getrennt, also mit doppeltem Verwaltungsaufwand eingegeben werden.
Eine einheitliche Arztnummer für Gemeinschaftspraxen: dies wäre der Weg gewesen, zusätzlichen Verwaltungsaufwand zu vermeiden.
"Alle reden davon, dass ärztlichen Gemeinschaftspraxen die Zukunft gehört, alle fordern den Verwaltungsaufwand für Ärzte, Krankenhäuser etc. zu verringern. Nur der KBV-Vorstand macht exakt das Gegenteil", so Dr. Lücke in Hannover. "Wer als Arzt die KBV als "Freund" hat, braucht keine Feinde mehr", ist das enttäuschte Resümee von Lücke.
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