Niedergelassene Chirurgen fordern von Politik und KBV deutliche Erhöhung ihrer Honorare
(Nürnberg) - Niedergelassene Chirurgen aus ganz Deutschland fordern eine Erhöhung der chirurgischen Regelleistungsvolumina (RLV) von aktuell rund 24 Euro ab dem zweiten Quartal 2009 auf 65 Euro. Diese Forderung basiert auf einem Votum der Vertreter der regionalen Arbeitsgemeinschaften Niedergelassener Chirurgen (ANC) bei der ihrer Bundesdelegiertentagung am 7. März 2009 im Rahmen des 11. Bundeskongresses der niedergelassenen Chirurgen in Nürnberg. Politik und Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) sollen darüber hinaus dafür Sorge tragen, dass der Punktwert für alle Leistungen auf 6,8 Cent angehoben wird. Der Präsident des Berufsverbandes Niedergelassener Chirurgen (BNC) Dr. Dieter Haack ergänzte: "Außerdem verlangen wir leistungsgerechte Zuschläge für Spezialisierungen, etwa für Proktologie, Duplexsonographie, Chirotherapie etc. Ambulante Operationen sollen in Analogie zu den DRG vergütet werden." Weiterhin erwartet der BNC eine Überarbeitung der Vergütung für teilradiologische Leistungen. Haack erklärte: "Je nach regonalen Gegebenheiten werden die einzelnen ANC politische Aktionen starten um diese politischen Forderungen durchzusetzen."
Unerwartet viel Verständnis für die Forderungen der niedergelassenen Chirurgen nach leistungsgerechter Bezahlung zeigten alle fünf Politiker, die an der politischen Podiumsdiskussion im Rahmen des Kongresses teilnahmen: Weder die SPD-Bundestagsabgeordnete Jella Teuchner, noch die bayerische Grünen-Landtagsabgeordnete Theresa Schopper, die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag Dr. Martina Bunge von der Linken, der stellvertretende CSU-Landesgruppen-Chef Max Straubinger, noch der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Daniel Bahr bezeichneten den Gesundheitsfonds als eine gute Lösung. Alle fünf Politiker plädierten unter großem Beifall der Kongressteilnehmer für den Erhalt der ambulanten fachärztlichen Versorgung. Sie waren sich zudem ausnahmslos einig, dass zu wenig Geld im System ist um allen Versicherten die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten. Die Politiker bekannten gleichzeitig, dass in Zukunft über Leistungseinschränkungen und den Umfang einer GKV-Grundsicherung debattiert werden muss.
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