Pressemitteilung | Deutscher Kulturrat e.V.

Nichts gelernt?! / Zwang schafft kein Engagement: Deutscher Kulturrat gegen Zwangsdienst für Jugendliche

(Berlin) - Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, bedauert die von einigen Politikern vom Zaum gebrochene Diskussion über ein soziales Pflichtjahr. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) haben am 18. Januar die Einrichtung eines sozialen Pflichtjahres für Jugendliche gefordert. Mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ), dem Freiwilligen Ökologischen Jahr und dem neuen Freiwilligen Sozialen Jahr Kultur bestehen längst Möglichkeiten für Jugendliche sich zu engagieren.

Seit zwei Jahren gibt es das Freiwillige Soziale Jahr Kultur, um gezielt junge Menschen an Bürgerschaftliches Engagement heranzuführen und Kultureinrichtungen zu motivieren, für Jugendliche zwischen Schule und Beruf ein Freiwilliges Kulturelles Jahr anzubieten. Nachdem im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) bereits auf eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte zurückgeblickt werden kann, machte das Modellprojekt "Rein ins Leben!" der Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung und das Engagement der Landesvereinigungen für kulturelle Jugendbildung den Weg frei dafür, dass interessierte Jugendliche ein Freiwilliges Soziales Jahr auch in Einrichtungen der Kunst, Kultur und kulturellen Bildung machen können. Im letzten Jahr stellten über 2.000 Jugendliche bei den Trägern des Freiwilligen Sozialen Jahr Kultur, der Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung und den Landesvereinigungen Kulturelle Jugendbildung einen Zulassungsantrag. Die Tendenz ist steigend und die Zahl der bereits existierenden ca. 250 Plätze sollte schnell um viele weitere Einsatzmöglichkeiten für junges Engagement in der Kultur erweitert werden.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Sie haben nichts gelernt die Herren Ministerpräsidenten Steinbrück (NRW) und Böhmer (Sachsen-Anhalt) aus dem Internationalen Jahr der Freiwilligen 2002 und der daraus folgenden breiten Debatte in Deutschland wie die Bereitschaft sich mehr für die Allgemeinheit zu engagieren, gerade auch bei Jugendlichen, gefördert werden kann. Der Run auf das Freiwillige Soziale Jahr Kultur zeigt, dass Jugendliche sich engagieren wollen, sie brauchen keinen Zwang, sie brauchen Gelegenheit dazu."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Kulturrat Chausseestr. 103, 10115 Berlin Telefon: 030/24728014, Telefax: 030/24721245

NEWS TEILEN: