Nicht klagen, sondern einstellen - junge Fachkräfte sind vorhanden
(Berlin) - Nicht jammern, sondern handeln, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach anlässlich der aktuellen Arbeitsmarktzahlen und rief die Unternehmen auf, die vorhandenen, qualifizierte Arbeitnehmer/innen einzustellen statt über Fachkräftemangel zu klagen.
Buntenbach verwies dabei vor allem auf den vermeidbaren Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit. So ist die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen allein gegenüber dem Vormonat um über 60 000 auf 360 000 angestiegen. Die Unternehmen entlassen im Sommer wieder einmal viele Fachkräfte, die nun trotz erfolgreicher Ausbildung auf dem Trockenen sitzen. Dies passt nicht zusammen mit den immer wiederkehrenden Klagen der Wirtschaft über den Fachkräftemangel, sagte Buntenbach.
Für eine weitere Beitragssenkung pocht der DGB weiter auf eine Gegenfinanzierung durch den Bund. Wenn die Koalition die Beiträge senken will, muss sie zu allererst damit aufhören, den Beitragszahlern jedes Jahr fünf Mrd. Euro aus der Tasche zu ziehen, erklärte Buntenbach. Eine Entlastung für die Beschäftigten sei wünschenswert, aber nur vertretbar, wenn die Koalition den so genannten Eingliederungsbeitrag, den die Bundesagentur an den Bund abführen muss, kippt. Ohne eine Gegenfinanzierung sei eine weitere Beitragssenkung gerade im Falle einer abflauenden Wirtschaft hoch riskant, da die Arbeitslosenversicherung extrem konjunkturanfällig ist.
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