Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

New Economy: Gestutzte Flügel

(Köln) - Die New Economy hat in ihrem Mutterland, den USA, im vergangenen Jahr kräftig Federn lassen müssen. Nachdem die realen Investitionen in die Informations- und Kommunikationstechnologie von 1996 bis 2000 noch um rund 20 Prozent pro Jahr zugelegt hatten, schrumpften etwa die Computer-Käufe im dritten und vierten Quartal 2001 im Vorjahresvergleich um fast 13 bzw. 9 Prozent. Im Bereich der Telekommunikationsausrüstungen brach am Jahresende 2001 sogar ein Fünftel des Investitionsvolumens weg.

Demgegenüber war das Minus bei den Software-Investitionen im vierten Quartal 2001 mit 2,4 Prozent noch vergleichsweise mäßig. Die unerwartet massive Schubumkehr der New Economy hat dazu beigetragen, dass sich das Wachstumstempo der amerikanischen Wirtschaft von über 4 Prozent im Schnitt der Jahre 1996 bis 2000 auf gerade einmal gut 1 Prozent im vergangenen Jahr verringerte.

Der Abschwung in den USA hat auch das Produktivitätswachstum deutlich abgebremst. Im Jahr 2001 stieg die Arbeitsproduktivität nur noch um 1,8 Prozent – nach etwa 2,5 Prozent in den fünf Jahren zuvor. Für das weitere Schicksal der New Economy wird entscheidend sein, ob die Computertechnologie die Rolle einer so genannten Basisinnovation übernehmen kann, mit deren Hilfe die gesamte Wirtschaft effizienter wird – die Aussichten dafür stehen nicht schlecht. Experten rechnen daher damit, dass die Produktivität in den kommenden Jahren im Schnitt wieder um 2 bis 2,5 Prozent anziehen wird. Der Höhenflug der New Economy könnte daher lediglich unterbrochen worden sein.

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88 50968 Köln Telefon: 0221/49811 Telefax: 0221/4981592

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