Neues Tarifsystem im baden-württembergischen Kraftfahrzeuggewerbe
(Stuttgart) - Die Delegiertenversammlung des Verbandes des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg hat ein neues Tarifsystem beschlossen. Künftig sollen alle Autohäuser, Kfz-Meisterbetriebe und Tankstellen die Wahlmöglichkeit haben, ob sie sich einer Tarifbindung unterwerfen oder nicht. Zu diesem Zweck geben der Verband und alle Kfz-Innungen ihre Tarifhoheit auf. Allerdings bedeutet das neue System nicht, dass im baden-württembergischen Kraftfahrzeuggewerbe künftig keine Tarifverträge mehr gelten, so Verbandsvizepräsident Dr. Harry Brambach. Vielmehr können die Betriebe einer neu zu gründenden Tarifgemeinschaft beitreten, deren Aufgabe es ist, zukünftig mit den Gewerkschaften Tarifverhandlungen zu führen. Wir erwarten, dass die meisten größeren Betriebe der neuen Tarifgemeinschaft beitreten. Außerdem ist davon auszugehen, dass auch kleinere Unternehmen arbeitsvertraglich wie bisher auf die Kfz-Tarifverträge verweisen werden. In der Praxis wird sich demnach wenig ändern. Jedoch erhalten die Betriebe die Möglichkeit, in einem weiteren Umfang als bisher optimal auf die jeweilige Betriebsstruktur angepasste Arbeitsbedingungen mit ihrer Belegschaft auszuhandeln. Mit dieser Entscheidung will der Verband unter anderem auch die zu beobachtende Mitgliederflucht stoppen. So habe es in den vergangenen Jahren vermehrt Austritte aus Verband und Innungen von Mitgliedsunternehmen gegeben, die mit der vorgegebenen Tarifpolitik allein deshalb nicht mehr einverstanden waren, weil insbesondere auf betriebliche Entwicklungen zu wenig Rücksicht genommen worden sei.
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