Neues Spendenrecht schadet mehr als es nützt

(Bonn) - Der Deutsche Spendenrat e.V. hat aus Anlass seiner Mitgliederversammlung, in der der Vorstand für weitere drei Jahre bestätigt wurde, auf das inzwischen bestehende Chaos im neuen Spendenrecht hingewiesen. Nach Auffassung von Lothar Schulz, Vorsitzender des Deutschen Spendenrates e.V., sei es für den verantwortungsbewussten Bürger einer Zivilgesellschaft unerträglich, auf den amtlichen Vordrucken zur Zuwendungsbescheinigung zu erfahren, dass die Finanzverwaltung ihn als potentiellen Steuerhinterzieher beurteilt.

Die Kompliziertheit bei den amtlichen Vordrucken, die inzwischen zwingende Voraussetzung für die Geltendmachung des Steuerabzuges sind, führe nicht nur zu höheren Kosten bei den spendensammelnden Organisationen; Spenderinnen und Spender müssten sich darüber hinaus durch den Pflichthinweis auf die Folgen der Verwendung einer fehlerhaft ausgestellten Zuwendungsbescheinigung auf den amtlichen Vordrucken wie potentielle Ganoven vorkommen.

Zur Erhaltung und Verbesserung der Spendenkultur in Deutschland sei daher, so Schulz, eine drastische Reduzierung des Verwaltungsaufwandes bei den Zuwendungsbestätigungen auf das notwendige Maß vordringlich. In der Vergangenheit sei es bei der Erteilung von Spendenquittungen zu Unregelmäßigkeiten praktisch nie gekommen. Eine Veranlassung zur Reglementierung in dem vorgefundenen Umfang habe nie bestanden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Spendenrat e.V., Simrockallee 27, 53173 Bonn, Tel.: (02 28) 93 55 728, Fax: (02 28) 93 55 799