Neues Saatgut-Verkehrsgesetz: EU-Kommission behindert Ă–kozĂĽchtung
(Mainz) - Bioland kritisiert die Vorschläge der EU-Kommission zur Revision des europäischen Saatgut-Verkehrsgesetzes und fordert Nachbesserungen. "Der ökologische Landbau wird massiv in seiner Entwicklung behindert. Wir benötigen für den Biolandbau Zulassungskriterien, die Öko-Neuzüchtungen ermöglichen, damit künftig geeignete Sorten zur Verfügung stehen", sagt Jan Plagge, Präsident von Bioland.
Die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Zulassungskriterien sind einseitig auf Hochleistungs-Hybridsorten ausgerichtet, wovon vor allem die marktbeherrschenden Agrar-Konzerne wie Monsanto profitieren. Ausnahmen über das sogenannte vereinfachte Verfahren gelten nur für alte Sorten nicht aber für Öko-Neuzüchtungen, die nach den jetzt vorgelegten Vorschlägen nicht ausgesät werden dürften.
Nur ein eigenes PrĂĽfverfahren fĂĽr Biobauern und Ă–ko-ZĂĽchter - unter Ă–ko-Bedingungen - kann unter Beweis stellen, dass Ă–ko-NeuzĂĽchtungen ertragreiche Ernten einbringen und darĂĽber hinaus ihren Teil zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen.
Bioland fordert vom EU-Parlament und der Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner, sich für Nachbesserungen am Saatgut-Verkehrsgesetz einzusetzen und regionale Bedürfnisse zu berücksichtigen. "Die Ökozüchtung darf nicht behindert werden. Nur durch mehr Sortenvielfalt können wir die Anpassungen an den Klimawandel und regionale Anbauverhältnisse bewältigen", so Plagge.
Quelle und Kontaktadresse:
Bioland Verband fĂĽr organisch-biologischen Landbau e.V., Bundesverband
Gerald Wehde, Referent, Pressestelle/Agrarpolitik
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