Neues Preis- und Tarifsystem der Deutschen Bahn
(München) - Der Fahrgastverband PRO BAHN bezweifelt die Aussage der Deutschen Bahn, das neue Preis- und Tarifsystem werde komplett zum 15. Dezember 2002 eingeführt. "Ob die notwendigen Genehmigungen erteilt werden, ist noch offen" betont PRO BAHN-Sprecher Andreas Barth. Für Tarife, die (auch) im Nahverkehr gelten, ist nach §12 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes die Genehmigung durch die Länder notwendig.
Die Länder sind aber nicht damit einverstanden, dass für einige Fahrgäste im Regionalverkehr wie die Teilzeitpendler Preiserhöhungen in der Größenordnung von bis zu 50% anstehen, so der PRO BAHN-Sprecher und verweist auf die Äußerungen verschiedener Landesverkehrsminister.
"Die Deutsche Bahn wäre gut beraten, wenn sie sich mit der Kritik konstruktiv auseinandersetzen würde" so Barth. Dazu gehöre auch, dass der neue Bahntarif berücksichtigt, dass über 90% der Fahrgäste im Nahverkehr unterwegs sind.
Ebenso müsse berücksichtigt werden, dass immer mehr Nahverkehrsstrecken von anderen Unternehmen als der Deutschen Bahn betrieben werden. "Die bisherige Tarifstückelei muss daher durch ein zusammenhängendes Konzept abgelöst werden" fordert Andreas Barth und verweist auf den entsprechenden Forderungskatalog der Bundesarbeitsgemeinschaft der Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs (BAG SPNV).
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