Neues Abitur nimmt Form an, weitere Etappe geschafft / Philologenverband zufrieden mit Eckpunkten
(München) - Der Vorsitzende des Bayerischen Philologenverbands, Michael Schwägerl, ist mit den heute vorgestellten Eckpunkten des neuen bayerischen Abiturs zufrieden: "Mit diesen Plänen sind die Kernpunkte unserer Forderungen von 2018 umgesetzt: Vertiefte allgemeine Bildung geht Hand in Hand mit individueller Profilbildung. Durch das Fünf-Fächer-Abitur und die Belegungsverpflichtungen wird gymnasiale Bildung in ihrer ganzen Breite abgedeckt." Zusammen mit Vertreten von Schülern, Eltern und Direktoren war der Verband in der Arbeitsgruppe des Ministeriums beteiligt.
Handschrift des bpv
Bereits 2018 hatte der Verband der Lehrer an Gymnasien und Beruflichen Oberschulen sein Oberstufenkonzept veröffentlicht (PM vom 30.11.18), von dem nun zentrale Punkte auch so umgesetzt werden. "Natürlich mussten in der Diskussion mit der Schulfamilie Kompromisse gemacht werden. Aber wie schon bei der Ausgestaltung der Stundentafel und der Oberstufe hat die Arbeitsgruppe harmonisch und konstruktiv zusammengearbeitet. Wir können mit dem bisher Erreichten zufrieden sein. Das neue bayerische Abitur ist für die Schülerinnen und Schüler eine echte Weiterentwicklung", fasst Schwägerl zusammen.
Stärkere Profilierung
Den Lehrervertretern war in den Verhandlungen immer wichtig, der individuellen Profilierung der Abiturienten wieder mehr Raum zu geben. Das wird nun so umgesetzt: "Durch die vielfältigen Wahlmöglichkeiten beim Abitur ergibt sich künftig eine deutliche Stärkung der individuellen Fähigkeiten und Interessen der Schüler, ohne den allgemeinbildenden Anspruch des Gymnasiums zu vernachlässigen. Unsere Erwartung ist, dass sich damit die Fächervielfalt noch deutlicher im Abitur niederschlägt", meint Schwägerl. Dass zudem das schriftliche Abitur in Deutsch und Mathematik nicht mehr verpflichtend ist, war eine weitere zentrale Forderung der Lehrkräfte.
Was noch zu tun ist
Trotz der vorgestellten Eckpunkte ist die Arbeit am neuen G9 noch nicht beendet, darauf weist Schwägerl hin: "Auf den jetzt erreichten Meilenstein können wir aufbauen. Entscheidend für den Erfolg des Modells werden aber am Ende auch diese Details sein: Können an allen Gymnasien genug Leistungsfächer eingerichtet werden, um die Vielfalt der Fächer und Interessen widerzuspiegeln? Bleiben die Kursgrößen überschaubar, damit auch wirklich vertieft gearbeitet werden kann? Bietet der Lehrplan genügend methodische und inhaltliche Freiheiten, damit auf die Kurse eingegangen werden kann, ohne die fachlichen Grundlagen zu vernachlässigen?"
Abschließend stellt Schwägerl fest: "Gerade bei den Themen Lehrplan und Inhalte liegt noch viel Arbeit vor uns, die nun durch den zeitlichen Verzug wegen Corona sogar drängt. Hier entscheidet sich, welcher Geist durch die zukünftige Oberstufe strömen wird. Wir tun gut daran, dabei die Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel, Wertebildung und Demokratie, aber auch die Lehren aus der aktuellen Krise zu berücksichtigen."
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