Neuer Präsident des BLL will Vertrauen in Lebensmittel wiedergewinnen
(Bonn) - Die Lebensmittelwirtschaft wird alles daran setzen, das verlorengegangene Vertrauen in Lebensmittel wieder aufzubauen und langfristig zu sichern. Dies kann nur gemeinsam von allen Stufen erreicht werden. Hierzu bedarf es in einzelnen Bereichen der Wirtschaft einer noch besseren durchgängigen Zusammenarbeit in der Verantwortungskette, so Dr. Theo Spettmann, neuer Präsident des BLL, Spitzenverband der deutschen Lebensmittelwirtschaft.
Dr. Spettmann kündigte auch eine grundsätzliche Unterstützung des geplanten Ökosiegels von Ministerin Künast an, sofern es mit keiner Diskriminierung für konventionelle Produkte oder mit nationalen Alleingängen verbunden sei. Die Neuausrichtung der Agrar- und Verbraucherpolitik dürfe das moderne Lebensmittelangebot, seine Produktionsbedingungen und die arbeitsteilige Lebensmittelwirtschaft per se nicht in Frage stellen.
Dr. Spettmann, Vorstandssprecher der Südzucker AG, wurde anlässlich des Tages der Lebensmittelwirtschaft zum neuen BLL-Präsidenten gewählt. Für ihn steht die Überwindung der Verunsicherungen und Ängste aus den jüngsten Krisen im Vordergrund. Dr. Spettmann: Eine verständliche Information über Lebensmittel und ihre Produktion ist von entscheidender Bedeutung für die Wiedererlangung des Verbrauchervertrauens. Das bedingt eine Überarbeitung des Kennzeichnungsrechtes, das weitgehend nicht verstanden wird. Unverständnis schafft kein Vertrauen, es macht Angst.
Der Tag der Lebensmittelwirtschaft in Berlin, der von den beiden Spitzenverbänden BVE und BLL veranstaltet wird, war für Spettmann ein erfolgreicher Start in das neue Amt. Rund 450 Gäste aus Politik, Verwaltung, Medien, Wissenschaft, Verbraucherorganisationen und Wirtschaft kamen zur Vortragsveranstaltung im Haus der Deutschen Wirtschaft.
Mit großem Interesse verfolgten die Gäste die politischen Botschaften von EU-Kommissar David Byrne und Ministerin Renate Künast zur Lebensmittelsicherheit. Dr. Spettmann wandte sich in seiner Begrüßungsrede mit einigen grundsätzlichen Positionen der Lebensmittelwirtschaft zum Verbraucherschutz an die beiden Politiker. Er lehnte es deutlich ab, Herstellernamen schon in Verdachtsfällen undifferenziert zu veröffentlichen. Dagegen begrüßte er ein europäisches Lebensmittelgesetz, die Errichtung der Europäischen Lebensmittelbehörde sowie die Überlegungen, ihr als nationales Pendant ein Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zur Seite zu stellen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V. (BLL)
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