Neue Wolfszahlen zeigen nur leichtes Wachstum
(Berlin) - Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat gestern die Wolfszahlen für das Monitoringjahr 2022/23 bekannt gegeben. Danach wurden in Deutschland 184 Wolfsrudel, 47 Wolfspaare sowie 22 sesshafte Einzelwölfe festgestellt. Das entspricht einem Anstieg der Territorien um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Marie Neuwald, NABU-Referentin für Wölfe und Beweidung: "Von einem übermäßigen oder gar exponentiellen Wachstum des Wolfsbestands in Deutschland kann keine Rede sein. Die Wachstumskurve flacht seit Jahren ab. Es ist zu erwarten, dass auch in den nächsten Jahren weitere Territorien entstehen, da es in Deutschland noch unbesetzte, aber für Wölfe geeignete Lebensräume gibt. Der NABU fordert vor allem Bundesländer mit neuer Wolfsanwesenheit auf, sich frühzeitig um die Etablierung von Herdenschutz und einem Fördersystem der Weidetierhaltung zu kümmern. Damit zu beginnen, wenn erste Risse an ungeschützten Weidetieren aufgetreten sind, ist zu spät.
Weidetierhaltende benötigen Vorlaufzeit, um Herdenschutz in die Betriebsroutine aufzunehmen. Die Antragstellung für Herdenschutz sollte zudem entbürokratisiert werden. Es kann nicht sein, dass der Schutz der Weidetiere an unnötig komplexen und langwierigen Förderprozessen scheitert."
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