Neue Weiterbildungsvereinbarung tritt morgen in Kraft / "Wichtiger Schritt zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung"
(Berlin) - Die neue Vereinbarung für das Förderprogramm der Weiterbildung im ambulanten Bereich tritt am morgigen Freitag, 01. Juli 2016, in Kraft. Ärzte in der ambulanten Weiterbildung erhalten zukünftig eine monatliche Vergütung in Höhe von 4.800 Euro. Dies entspricht dem Gehaltsniveau in den Krankenhäusern. "Die neue Vereinbarung kann einen großen Beitrag dazu leisten, dass sich wieder mehr junge Menschen für eine Weiterbildung in der Allgemeinmedizin entscheiden. Es war für uns als Verband ein sehr wichtiges Anliegen der letzten Jahre, hier immer wieder für faire Rahmenbedingungen einzutreten, denn bisher wurden die jungen Kolleginnen und Kollegen klar benachteiligt. Damit ist jetzt hoffentlich Schluss", sagte Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes.
Der Gesetzgeber hatte im Versorgungsstärkungsgesetz (GKV-VSG), neben einer Erhöhung der Vergütung, auch die Anhebung der Zahl der Förderstellen in der Allgemeinmedizin auf 7.500 beschlossen. Daraufhin wurde eine entsprechende Vereinbarung zwischen dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Spitzenverband), der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) geschlossen.
Als weiteren wichtigen Schritt zur hausärztlichen Nachwuchssicherung fordert der Deutsche Hausärzteverband, die Allgemeinmedizin im Rahmen des "Masterplans Medizinstudium 2020" deutlich zu stärken. Hierfür muss die Allgemeinmedizin verpflichtendes mündliches Prüfungsfach im dritten Staatsexamen werden. Außerdem sollen Studierende im Praktischen Jahr (PJ) ein ambulantes Quartal in vertragsärztlichen Praxen verbringen.
"Um auch zukünftig den enormen Bedarf nach hausärztlicher Versorgung zu decken, braucht es, neben der neuen Weiterbildungsvereinbarung, zwingend auch eine Stärkung der Allgemeinmedizin im Studium", so Weigeldt. Kritik äußerte der Deutsche Hausärzteverband an der Haltung des Marburger Bundes. "Es ist sehr bedauerlich, dass der Marburger Bund versucht, durch nicht repräsentative Umfragen und abwegige Vorwürfe Stimmung gegen die notwendige Reform des Medizinstudiums zu machen. Man scheint hier keinerlei Interesse an der Zukunftssicherung der qualitativ hochwertigen ambulanten Versorgung zu haben", so Weigeldt.
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