Neue VIER PFOTEN Studie zum Online-Kauf von Heimtieren / Jeder vierte online angebotene Welpe in Deutschland krank / Jeder fünfte Welpe illegal im Alter von unter sieben Wochen verkauft
(Hamburg) - Die globale Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN veröffentlicht deutsche Studien-Ergebnisse zum Online-Kauf von Heimtieren. Dabei zeigt sich: Jeder vierte online gefundene Welpe ist krank.
Fehlt die Kennzeichnung und Registrierung des Welpen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass dieser krank ist oder Verhaltensprobleme zeigt. Außerdem wurde jedem fünften Befragten ein Welpe mit nach Hause gegeben, der unter sieben Wochen alt war. Damit war der Verkauf des Tieres illegal.
Studie zeigt: Jeder vierte online gefundene Welpe ist krank
Ein zentrales Ergebnis der VIER PFOTEN Studie: 76 Prozent der Befragten, die online einen Welpen gesucht haben, fanden diesen über soziale Medien oder eine Kleinanzeigen-Plattform. 26 Prozent aller Welpen entwickelten innerhalb von drei Monaten nach dem Kauf Gesundheits- und/oder Verhaltensprobleme. Bei dem Kauf von Welpen zeigt sich: Haben diese einen Mikrochip und sind registriert, ist die Wahrscheinlichkeit für Gesundheits-/Verhaltensprobleme geringer als ohne diese Maßnahmen. So traten bei rund einem Drittel (35 Prozent) nicht gechippter und nicht registrierter Tiere nach dem Kauf gesundheitliche Probleme auf. Bei den Welpen mit Mikrochip und entsprechender Registrierung, war das nur bei rund jedem fünften (21 Prozent) der Fall.
21 Prozent kauften Welpen im Alter von unter sieben Wochen
Besonders schockierend: Ganzen 21 Prozent der Studienteilnehmer: innen wurde ein Welpe verkauft, der unter sieben Wochen alt war. Die Trennung von Welpen unter acht Wochen vom Muttertier verstößt gegen das Tierschutzgesetz und ist eine Straftat. Diese Welpen tragen häufig nicht nur gesundheitliche, sondern auch psychische Probleme davon.
"Die Ergebnisse der VIER PFOTEN Studie sind alarmierend: Noch immer entscheiden sich viel zu viele Menschen für den Kauf eines Welpen, der über Online-Plattformen angeboten wird. Getäuscht von den kriminellen Welpenhändlerinnen und Welpenhändlern bemerken die Käuferinnen und Käufer meist erst zu Hause angekommen, dass ihre Welpen zum Teil tödlich krank und häufig viel zu jung sind. Solange der deutsche Online-Markt nicht gesetzlich und bundesweit reguliert ist, appellieren wir an alle Tierfreunde, sich der hohen Risiken eines Online-Kaufs bewusst zu sein", sagt Karina Omelyanovskaya, Kampagnenverantwortliche bei VIER PFOTEN.
Weitere Ergebnisse der VIER PFOTEN Studie
74 Prozent der Befragten in Deutschland gaben an, dass die Tatsache, dass sie aufgrund der Corona-Pandemie mehr Zeit zu Hause verbringen mussten, den Kauf eines Welpen beeinflusst hat. Dabei resultierte der Kauf eines illegal gehandelten Welpen häufig aus der unzureichenden Recherche oder Unkenntnis. Fast die Hälfte (47 Prozent) der Befragten gab an, dass das Aussehen eines Hundes bei der Wahl einer bestimmten Hunderasse eine größere Rolle spielte als andere Gründe. 27 Prozent der Befragten gaben an, dass sie eine Rasse wählten, die dafür bekannt sei, dass sie gut mit Kindern umgeht. So sind laut Studie Mischlinge die beliebteste "Rasse" (17 Prozent), gefolgt von Golden Retrievern (13 Prozent) und Labradoren (11 Prozent).
Methodik
Für die umfangreiche, repräsentative Studie wurden Menschen aus Deutschland, Österreich, Bulgarien, den Niederlanden, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und Belgien befragt. Die Befragung wurde bei Menschen durchgeführt, die zwischen dem Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 und Februar 2022 einen Welpen gekauft hatten. In den sieben Ländern wurden 2.250 Antworten gesammelt. Die hier präsentierten Ergebnisse beziehen sich lediglich auf die in Deutschland gesammelten Daten.
Quelle und Kontaktadresse:
VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz
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