Neue Versorgungsmodelle - Krankenhäuser und chirurgische Praxen als Konkurrenten oder als Partner?
(Berlin/Nürnberg) - Modelle sektorenübergreifender Versorgung sind dringend notwendig, um den aktuellen Herausforderungen des Gesundheitswesens zu begegnen. Die Zunahme chronischer Erkrankungen in Deutschland, die demografische Entwicklung, aber auch Faktoren wie die Landflucht und die steigenden Informationsmöglichkeiten der Patienten sorgen für einen Wandel in der medizinischen Versorgung. Ob Krankenhäuser und chirurgische Praxen innerhalb dieser neuen Versorgungsmodelle als Partner oder Konkurrenten auftreten, diskutieren Chirurgen auf dem diesjährigen Bundeskongress Chirurgie vom 10. bis zum 12. März 2017 in Nürnberg.
Es seien dringend innovative Konzepte notwendig, welche die bisherige sektorale Organisation des Gesundheitswesens überwinden helfen, sagt Dr. med. Peter Kalbe, Referatsleiter der niedergelassenen Chirurgen des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC). "Bisherige Versorgungssysteme haben einen Keil zwischen den ambulanten und den stationären Sektor getrieben. Es ist eine Konkurrenzsituation entstanden, die wir beseitigen müssen." Laut Kalbe könnten die zukünftigen Herausforderungen des Gesundheitswesens nur durch Kooperation und sektorenverbindende Zusammenarbeit gemeistert werden. "Wir Chirurgen müssen das alle verinnerlichen", fordert Kalbe.
"Um noch patientenorientierter behandeln zu können, genügt es allerdings nicht, dass wir als Ärzte zusammenarbeiten wollen, sondern es ist Aufgabe der Politik, die notwendigen Rahmenbedingung zu schaffen, um Sektorengrenzen in der prä-, peri- und postoperativen Versorgung weiter abbauen zu können", so Kalbe.
Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC)
Julia Weilbach, Pressesprecherin
Luisenstr. 58/59, 10117 Berlin
Telefon: (030) 28004-100, Fax: (030) 28004-109