Neue Studie zeigt: Verdopplung der Investitionen in Familienplanung senkt Neugeborenen- und Müttersterblichkeit drastisch
(Hannover) - Eine Verdopplung der Investitionen in Familienplanung und Schwangerenfürsorge würde die Müttersterblichkeit in Entwicklungsländern um 70 Prozent und die Säuglingssterblichkeit um 50 Prozent verringern. Das zeigt eine heute veröffentlichte Studie des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen, UNFPA, und des US-amerikanischen Guttmacher Institutes, auf die die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) aufmerksam macht.
"Derzeit sterben in den Entwicklungsländern jedes Jahr etwa 3,5 Millionen Neugeborene und mehr als eine halbe Million Frauen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt", sagt DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr. "Das ist ein Skandal, denn Millionen Menschenleben könnten gerettet werden." Wenn der Bedarf an Familienplanung und Gesundheitsfürsorge von Müttern und Neugeborenen gedeckt würde, wäre laut Studie der Tod von rund 400.000 Frauen und 1,6 Millionen Neugeborenen vermeidbar. Dazu wären Investitionen von 24,6 Milliarden US-Dollar (ca. 16,3 Milliarden Euro) erforderlich. Das ist etwa doppelt so viel, wie die internationalen Geber derzeit bereitstellen. "Die neue Studie macht ganz klar: Nur wenn deutlich mehr in Familienplanung und in eine bessere Versorgung von Schwangeren investiert wird, können die Millennium-Entwicklungsziele noch erreicht werden", betont Renate Bähr.
Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung ist eine international tätige Entwicklungshilfeorganisation. Sie hilft jungen Menschen in Afrika und Asien, sich selbst aus ihrer Armut zu befreien. Ungewollte Schwangerschaften und Aids verschärfen die Armut und bedeuten für viele Jugendliche den Tod. Deshalb unterstützt die Stiftung Aufklärungsinitiativen und Familienplanungsprojekte in Entwicklungsländern. Zurzeit engagiert sich die DSW in insgesamt 31 Entwicklungsprojekten in Ostafrika sowie Asien. Sieben Millionen Jugendliche hat die DSW auf diesem Weg bislang erreicht.
Die Studie "Adding it up: The Costs and Benefits of Investing in Family Planning and Maternal and Newborn Health” können Sie hier herunterladen: http://www.unfpa.org/public/op/edit/publications/pid/4461
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Pressestelle
Göttinger Chaussee 115, 30459 Hannover
Telefon: (0511) 943730, Telefax: (0511) 2345051
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Neue OECD-Zahlen zur Entwicklungsfinanzierung / DSW: "Deutschland ist größter Empfänger der eigenen Entwicklungsgelder"
- Deutsche Stiftung Weltbevölkerung verleiht Medienpreis
- Weltverhütungstag am 26. September / Weibliche Sterilisation weltweit verbreitetste Verhütungsmethode / DSW: "Frauen brauchen mehr und bessere Verhütungsmöglichkeiten"