Neue Sender setzen auf digitales Kabel / Antragsflut neuer Programmanbieter bei den Landesmedienanstalten / Adressierbarkeit von digitalen Kabelboxen ermöglicht neue Geschäftsmodelle / Zuschauer erhält schon für kleines Geld individuelle Wunschprogramme
(Berlin) Der Start digitaler Kabelplattformen hat eine neue Aufbruchstimmung in der TV-Branche ausgelöst. Dies resümiert der Deutsche Kabelverband zum Abschluss der Kölner Fachmesse ANGA Cable. Die großen Kabelnetzbetreiber melden eine Nachfragewelle von deutschen und internationalen Programmanbietern nach einer Einspeisung und Vermarktung im digitalen Kabel. Auch die Landesmedienanstalten registrieren einen starken Anstieg an Zulassungsanträgen neuer TV-Anbieter, die in der Mehrzahl auf das digitale Kabel setzen. Hintergrund: Digital lassen sich im Kabel mehrere hundert Programme zum Zuschauer transportieren; zur Refinanzierung bieten die Kabelnetzbetreiber den Programmanbietern neue Vermarktungs- und Geschäftsmodelle an. Auf diese Weise können in Zeiten rückläufiger TV-Nettowerbeumsätze auch Spartenkanäle wirtschaftlich betrieben werden. Voraussetzung für den Wachstumsimpuls ist die so genannte Adressierbarkeit der Empfangsgeräte für digitales Kabel-TV: Sie erlaubt dem Zuschauer den individuellen Abruf einzelner TV-Pakete oder Einzelprogramme. Die Adressierbarkeit wird von den beiden marktbeherrschenden privaten Sendergruppen kritisiert, während der Deutsche Kabelverband in ihr die Voraussetzung für mehr Vielfalt und Wettbewerb im TV-Markt sieht.
Stärkere Differenzierung des Kabels vom Satelliten- und Antennenempfang
Rüttger Keienburg, Präsident des Deutschen Kabelverbands, kommentiert: Das digitale Kabel hat dem deutschen Medienmarkt bereits jetzt deutlich spürbare Impulse verliehen. Diese Aufbruchstimmung war auch bei den Diskussionsveranstaltungen und auf der Fachmesse der ANGA Cable deutlich zu spüren. Alle Marktpartner sind sich einig: Das digitale Kabel ist die Plattform, die Programmanbietern den wirtschaftlich attraktivsten Zugang zum Zuschauer ermöglicht. Dafür bieten unsere Mitglieder die Reichweite und die Geschäftsmodelle. Auf diese Weise wird sich das Kabel künftig sehr viel stärker vom Satellitenempfang differenzieren als bisher.
Der Zuschauer als Gewinner des Digitaltrends
Neben den klassischen Systemvorteilen wie Empfangsqualität und Zuverlässigkeit entwickelt das Kabel auch in puncto Programmvielfalt und Service ein eigenständigeres Profil. Gewinner des Digitaltrends soll der Zuschauer sein: So können zusätzlich zum heute bereits verfügbaren Free-TV-Angebot nach Wunsch für wenige Euro extra zusätzlich individuelle Programmpakete zusammengestellt werden. Digitale Fremdsprachenprogramme und innovative Dienste wie High-Speed-Internet tragen ebenfalls zur Profilierung des Kabels bei. Mitglieder des Deutschen Kabelverbands wie ish in NRW und Kabel Baden-Württemberg speisen bereits über 100 digitale TV-Programme in ihre Netze ein.
Rüttger Keienburg: Das Kabel wird sich noch stärker zu einem eigenständigen Markenprodukt entwickeln. Es steht für Komfort, persönlichen Kundenkontakt und eine besondere Vielfalt an attraktiven Programmen und interaktiven Diensten wie beispielsweise High-Speed-Internet. Das Kabel ist ein wichtiger Wachstumsmotor für den Medien- und Industriestandort Deutschland und ein Garant für Medienvielfalt und Meinungsvielfalt.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Kabelverband e.V.
Unter den Linden 21, 10117 Berlin
Telefon: 030/41931070, Telefax: 030/41931079
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