Pressemitteilung | Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks

Neue Podcastfolge "Glanzstück": Robotik in der Gebäudereinigung: Imagethema oder Zukunftstrend?

(Berlin) - Theo Jacobs, Projektleiter Haushalts- und Assistenzrobotik beim Fraunhofer Institut für Produktionstechnik (www.ipa.fraunhofer.de) und Automatisierung IPA, hat eine klare Meinung: Ob Bodenreinigung, Desinfektion oder Glas- und Fassadenreinigung - Robotik ist für ihn ein "substanzieller Zukunftstrend". Die Gründe erläutert er in der neuen "Glanzstück"-Folge, dem Podcast des Bundesinnungsverbands des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV). Zurzeit befinde man sich allerdings noch in einer Phase des "Ausprobierens und Kennenlernens". Die Faszination Robotik liegt für den Diplom-Ingenieur und Certified Machinery Safety Expert (CMSE) nicht nur in der komplexen und interdisziplinären Technik, sondern in der Grundidee, die Arbeitswelt der Zukunft zu verbessern: "Worum es sicherlich nicht geht? Dass Roboter die Menschen ersetzen sollen. Es geht um die Frage, wie können Roboter die Menschen unterstützen, sodass diese sich auf die Aufgaben konzentrieren können, die wirklich sinnstiftend sind oder Spaß machen."

Weltweit waren im Jahr 2020 laut "International Federation of Robotics"(ifr.org) in der professionellen Reinigung 34.000 Roboter im Einsatz, davon 20.000 in der Bodenreinigung, 2.700 in der Desinfektion und knapp 500 in der Glas- und Fassadenreinigung. Noch sei der Markt überschaubar, so Jacobs, der künftig mit einem deutlichen Zuwachs rechnet. Schließlich dürften die Roboter leistungsfähiger und wirtschaftlicher werden, wenn Sensorik, Software oder Elektronik für einen breiteren Markt günstiger produziert werden. Zudem trifft die Robotik auf einen zunehmenden Personalmangel.

Schon jetzt sind Roboter für große Flächen wie Einkaufszentren, Sporthallen oder Flughäfen geeignet. Mittel- bis langfristige Technikgrenzen bleiben dagegen das Wegräumen von Gegenständen oder das Befahren von Treppen. Die nächsten Entwicklungsschritte, so Jacobs, sind unter anderem, dass Roboter im Sinne der bedarfsorientierten Reinigung Schmutz erkennen und aufheben. Zudem sollen die Maschinen intelligenter werden und ihre Umgebung besser wahrnehmen, sodass das Leeren eines Papierkorbs oder die eigenständige Wischdesinfektion Perspektiven sind: "Wir arbeiten zum Beispiel daran, Flächen gezielt abzuwischen, was natürlich einen deutlich erhöhten Aufwand bedeutet, weil man dann die Objekte erkennen muss - Türklinke, Lichtschalter oder Handlauf - und dementsprechend auch die Werkzeuge und die Kinematik braucht, um die Reinigungsbewegung ausführen zu können."

Die zeitliche Perspektive für einen deutlich höheren Einsatz von Robotern beziffert Theo Jacobs auf fünf bis zehn Jahre: "Sobald die Reinigungsdienstleister gemerkt haben, dass sie etwas bringen oder gesehen haben, wo man sie gut einsetzen kann, werden wir wahrscheinlich relativ schnell eine stärkere Zunahme sehen."

"Glanzstück" gibt es auf allen gängigen Plattformen zu hören sowie kostenfrei im Web-Player des BIV.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks Christopher Lück, Geschäftsführer Politik und Kommunikation Kronenstr. 55-58, 10117 Berlin Telefon: (030) 2062267-0, Fax: (030) 206708-79

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