Pressemitteilung | Verband Wohneigentum e.V. (VWE)

Neue Heizungsförderung: Dilemma für viele Eigentümer

(Bonn/Berlin) - Eine neue Stufe der Förderung zum Heizungstausch: Auch Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) sowie private Eigentümer und Eigentümerinnen von Mehrfamilienhäusern können nun einen Antrag stellen. Der Verband Wohneigentum begrüßt das Ausweiten des Kreises der Förderberechtigten. Kritisch sieht der gemeinnützige Verband einige formale Aspekte: Bis heute sei zum Beispiel für viele Menschen mit Wohneigentum nicht klar, ob sie in Zukunft Fernwärme nutzen können oder gar müssen.

Wer die Förderung zum Heizungstausch beantragen darf, ist von der Bundesregierung nach einem stufenweisen Fördermodell geregelt. Selbstnutzende Eigentümer von bestehenden Einfamilienhäusern können die finanzielle Unterstützung zum Heizungstausch bereits seit dem 27. Februar beantragen. Das gilt ab heute auch für Eigentümer*innen in WEG, die eine Zentralheizung nutzen, und für Mehrfamilienhäuser.

Private Vermieter und Eigentümer, die eine Heizung in einer Eigentumswohnung austauschen möchten, müssen noch bis August warten. Peter Wegner, Präsident des Verbands Wohneigentum: "Dass die Förderung zum Heizungstausch ausgeweitet wird und einer größeren Gruppe von Menschen mit Wohneigentum zur Verfügung steht, begrüßen wir ausdrücklich. Doch die zeitliche Staffelung für den Start je nach Antragsstellergruppe macht es unnötig kompliziert."

Problem: Informationen für Heizungsplanung fehlen

Wegner verweist an dieser Stelle auf ein grundsätzliches Problem: Den Verbrauchern, die aktuell über eine neue Heizung nachdenken müssen, fehlten vielerorts durch die ausstehende Wärmeplanung noch wichtige Informationen. "Sie brauchen schnellstmöglich Antworten auf die Frage, ob und wann sie ihr Haus oder ihre Eigentumswohnung an ein Wärmenetz anschließen können oder sogar müssen!"

Ohne eine klare Antwort auf diese Frage steckten sie in einem Dilemma: Wenn Hauseigentümer*innen mit der Beantragung der finanziellen Unterstützung auf die Wärmeplanung in ihrer Kommune warteten, sei womöglich der Fördertopf schon leer. Wenn sie sich jetzt den Zuschuss oder auch den zusätzlichen Ergänzungskredit sichern, planen sie für einen Heizungstausch, ohne die Bedingungen vollumfänglich zu kennen. "Hier", so Wegner, "kann es nur eine Lösung im Sinne der Energiewende geben: Wir brauchen eine überschaubare, auskömmliche und zuverlässige Heizungsförderung ohne neue Vorgaben, bis die Wärmeplanung im ganzen Bundesgebiet steht. Weitere Verunsicherungen können vor allem Menschen, die in ihrer Immobilie leben und zum Teil Jahrzehnte lang darauf gespart haben, nicht gebrauchen."

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Wohneigentum e.V. (VWE) Anna Florenske , Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Oberer Lindweg 2, 53129 Bonn Telefon: (0228) 6046820, Fax: (0228) 6046825

(jg)

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