Pressemitteilung | k.A.

Neue Festbeträge für Arzneimittelausgaben treten in Kraft / Krankenkassen sparen zusätzlich 100 Millionen Euro pro Jahr

(Berlin) - Jeden Tag im Jahr geben die gesetzlichen Krankenkassen rund 70 Millionen Euro für Arzneimittel aus. Dies macht derzeit Monat für Monat über zwei Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr gaben die Krankenkassen für Arzneimittel 25 Milliarden Euro aus, in diesem Jahr werden die Ausgaben voraussichtlich auf über 27 Milliarden Euro steigen.

Damit diese Kostendynamik zumindest etwas gebremst wird, gibt es die "Festbetragsregelung": Verschiedene in ihren Wirkstoffen vergleichbare Produkte werden in Gruppen zusammengefasst und ein Betrag, bis zu dem die gesetzlichen Krankenkassen den Preis erstatten, festgelegt. Ärzte können in den jeweiligen Festbetragsgruppen zwischen gleichwertigen und qualitativ anerkannten Arzneimitteln für die Arzneimitteltherapie wählen. Dies bremst das Ausgabenwachstum bei einer gleichbleibend hohen Versorgungsqualität.

3,6 Milliarden Euro Gesamtersparnis in diesem Jahr

Heute kommen die Festbeträge für acht Gruppen hinzu. In diesen Gruppen sind beispielsweise starke, betäubende Schmerzmittel, Mittel gegen Bluthochdruck bzw. Prostataleiden sowie zur Behandlung von Parkinson enthalten. Diese neuen Festbetragsgruppen reduzieren die Ausgaben der Krankenkassen - und damit indirekt auch der Beitragszahler - für diese Arzneimittel um rund 100 Millionen Euro im Jahr. Durch die neuen Festbeträge bekommen die Versicherten nicht mehr und nicht weniger Leistung, aber die Krankenkassen sparen Geld. Das ist gut für die Versicherten, denn so können die Beiträge länger stabil bleiben.

Die neuen Festbeträge, die ab heute zählen, ergänzen die bereits seit längerem geltenden Festbeträge auf insgesamt 440 Gruppen. Bereits 1989 wurde die sogenannte "Festbetragsregelung" eingeführt. Sie hat sich im Bereich der Arzneimittelausgaben als das entscheidende Steuerungsinstrument zur Dämpfung der Arzneimittelausgaben erwiesen. Es erspart den Krankenkassen - und damit den Beitragszahlern - Jahr für Jahr Arzneimittelausgaben in Milliardenhöhe, ohne dass die Versorgungsqualität darunter leiden würde. Insgesamt werden allein in diesem Jahr durch die Festbeträge für Arzneimittel rund 3,6 Milliarden Euro gespart.

Die neuen Festbeträge - Wirkstoffe und Einsatzgebiete:

1. Fentanyl: starkes, betäubendes Schmerzmittel (z.B. beim Einsatz gegen Tumorschmerzen)

2. Levodopa + Carbidopa: Parkinsonmittel

3. Terbinafin: Mittel gegen Pilzinfektionen (Haut, Schleimhäute)

4. Alpha-Rezeptorenblocker Gr. 1 Mittel gegen Bluthochdruck bzw. gegen Prostatahyperplasie

5. Alpha-Rezeptorenblocker Gr. 2: wie 4.

6. Antianämika: Mittel zur Blutbildung (z.B. Eisenmangel)

7. neuere Makrolide: Infektionen

8. Bisphosphonate und Kombinationen von Bisphosphonaten mit Additiva: Mittel gegen Knochenabbau (Osteoporose)

Weitere Informationen zum Thema unter www.bkk.de im Internet:

- BKK Faktenspiegel - Grafiken und Tabellen rund um die Arzneimittelausgaben (als eps und jpg Dateien zur einfachen grafischen Weiterverarbeitung)

- Arzneimittel-Vertragspolitik Juni 2007 - eine ausführliche Analyse der Kostenentwicklung im Arzneimittelmarkt

- "Alles Wichtige zum Thema Arzneimittel" - die Broschüre für Versicherte und Patienten

Quelle und Kontaktadresse:
BKK Bundesverband der Betriebskrankenkassen, Körperschaft des öffentlichen Rechts Florian Lanz, Presseabteilung Kronprinzenstr. 6, 45128 Essen Telefon: (0201) 179-01, Telefax: (0201) 179-1000

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