Pressemitteilung | Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Neue Ergebnisse zur beruflichen Lage von Klinikärzten

(Berlin) - Auch nach Auswertung der nunmehr vorliegenden Daten aus dem Mikrozensus 2003 haben junge Ärzte im öffentlichen Dienst im Vergleich zu anderen öffentlich beschäftigten Akademikern sowohl ein überdurchschnittliches Einkommen als auch eine überdurchschnittliche Arbeitsbelastung; diese Zusatzarbeit wird aber häufig auch vergütet. Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle Wochenbericht 38/2005 des DIW Berlin.

Der aktuelle Wochenbericht 38/2005 knüpft an den jüngst erschienenen Bericht über die berufliche Situation junger Klinikärzte in Deutschland an. Das große Medienecho weist auf die Brisanz des Themas hin. Der aktuelle Bericht zeigt, dass Ärzte im öffentlichen Dienst weiterhin ein höheres Nettomonatseinkommen beziehen als sonstige Akademiker im öffentlichen Dienst. Unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Wochenarbeitszeiten ergeben sich auch für das Jahr 2003 Stundenlöhne, die fast genau jenen entsprechen, die bereits für 2002 ermittelt wurden.

Hinsichtlich der Arbeitszeiten ist der Anteil von Ärzten mit langen und sehr langen Arbeitszeiten deutlich höher als bei sonstigen im öffentlichen Dienst beschäftigten Akademikern. Während über 30 Prozent der Ärzte mindestens 50 Stunden in der Woche arbeiten, trifft dies nur auf 10 Prozent der sonstigen Akademiker zu. Rund 8 Prozent der jungen Ärzte geben an, normalerweise mehr als 60 Stunden wöchentlich zu arbeiten, jedoch verdienen diese netto 462,- Euro mehr als der Durchschnitt. Wenn auch gewiss ein Teil der Überstunden nicht entgolten wird, so muss diese Möglichkeit der Erzielung eines zusätzlichen Einkommens als Vorteil des Arztberufes gewertet werden, die für viele andere Berufsgruppen des öffentlichen Dienstes nicht besteht.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Renate Bogdanovic, Pressestelle Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin Telefon: 030/89789-0, Telefax: 030/89789-200

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