Pressemitteilung | (BDI) Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.

Neue Dynamik im Russland-Geschäft / Wirtschaftsgespräch zwischen Putin und Schröder

(Berlin) - "Russland zählt zu den dynamischen Wirtschaftsregionen der Welt und kann seine Position in den nächsten Jahren weiter ausbauen." Dies erklärte der Vorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Dr. Klaus Mangold, vor dem Gespräch von rund 60 hochrangigen deutschen und russischen Unternehmern mit Russlands Präsident Wladimir Putin und Bundeskanzler Gerhard Schröder am 9. April in Weimar.

Bei dem Meinungsaustausch, der vom stellvertretenden Vorsitzenden des Ost-Ausschusses, Burckhard Bergmann, Vorstandsvorsitzender der Ruhrgas AG, geleitet wird, stehen der Stand und die weitere Ausgestaltung der deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen im Mittelpunkt. Themen sind insbesondere die Investitionsbedingungen in Russland sowie die Gestaltung der Zusammenarbeit in den Bereichen Banken, Energie, Versicherungen, Luftverkehr und Luft- und Raumfahrt.

Im Anschluss werden mehrere Wirtschaftsverträge und Vereinbarungen über Zusammenarbeit im Werte von ca. 1,5 Mrd. EURO aus den Bereichen Hochtechnologie, Möbelverarbeitung, Landtechnik und Finanzierungsinstrumente unterzeichnet. Mangold äußerte die Überzeugung, dass damit ein weiterer Schritt zur Festigung der Wirtschaftsbeziehungen gemacht wurde. Er unterstrich weiterhin, dass Russland als Wirtschaftspartner in den letzten zwei Jahren berechenbarer und die Rahmenbedingungen stabiler geworden seien. Russlands Potential im Energie- und Rohstoffbereich sei gewachsen, im Informationstechnologie- und Hochtechnologiebereich ergeben sich Chancen, die im beiderseitigen Interesse genutzt und entwickelt werden sollten.

Nach Einschätzung des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft sind die Bedingungen für einen Ausbau der deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen derzeit gut wie nie: Die Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs und der politischen Stabilisierung in Russland setze sich weiter fort. Der Reformprozess in Wirtschaft und Gesellschaft in den letzten zwei Jahren sei beeindruckend. Erste Auswirkungen der Wirtschaftsreformen sind heute bereits sichtbar: die Wirtschaft befindet sich im Aufwind und verzeichnet überdurchschnittliche Zuwachsraten. Mit der jetzt erforderlichen schnellen und konsequenten Umsetzung der aktuellen Reformmaßnahmen werden die Voraussetzungen für weiteres Wirtschaftswachstum geschaffen.

Der wirtschaftspolitische Dialog zwischen Deutschland und Russland wird intensiv geführt. Die deutsch-russische Arbeitsgruppe für strategische Fragen der wirtschaftlichen und finanziellen Zusammenarbeit tagt regelmäßig und konnte eine ganze Reihe von Impulsen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in Russland geben. Die strategische Arbeitsgruppe hat bislang insgesamt 24 Projekte deutscher und russischer Unternehmen behandelt, davon sind zwei Drittel in positiver Bearbeitung oder konnten gelöst werden. Wichtige Grundlage für eine Intensivierung der Zusammenarbeit ist die Berechenbarkeit der russischen Wirtschaftspolitik, die in den letzten beiden Jahren deutlich gewachsen ist.

Der deutsch-russische Handel erreichte im Jahre 2001 mit 24,8 Mrd. EURO wiederum ein Rekordniveau und legte gegenüber dem Vorjahr um 16,8 Prozent zu. Russland ist im deutschen Osteuropahandel auf den dritten Platz nach Tschechien und Polen vorgerückt. Der Warenaustausch steht auf einer deutlich breiteren Basis, Hauptexportgüter des um 54 Prozent auf 10,3 Mrd. EURO gewachsenen Exports Deutschlands nach Russland sind Maschinen und Anlagen, Chemiegüter, Fahrzeuge und Elektrotechnik.

Quelle und Kontaktadresse:
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