Pressemitteilung | djo - Deutsche Jugend in Europa - Bundesverband e.V.

Neue Bundesregierung darf nicht an Kindern und Jugendlichen vorbei regieren

(Berlin) - Zum Welkindertag am 20.09.2005 erklärt Frank Jelitto, Bundesvorsitzender der djo-Deutsche Jugend in Europa:

„Die djo-Deutsche Jugend in Europa fordert die künftige Bundesregierung auf, bei der Gestaltung ihrer Politik die Belange der Kinder und Jugendlichen in der Bundesrepublik Deutsch­land zu berücksichtigen. Politik für Kinder und Jugendliche hat sich in den letzten Jahren zu sehr an angeblichen Sach- und Sparzwängen und zu wenig an den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen orientiert. Die neue Bundesregierung muss dahingegen eine Politik für und mit Kindern und Jugendlichen machen und nicht an der jun­gen Generation vorbei regieren.

In diesem Sinne setzt sich die djo-Deutsche Jugend in Europa am heutigen Weltkindertag insbesondere ein für die Beibehaltung der Bundeszuständigkeit im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, die Verabschiedung eines Antidiskriminierungsgesetzes, das einen wirksamen Schutz von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund bietet, eine Rücknahme der Vorbehaltserklärung der Bundesregierung zur UN-Kinderrechtskonvention sowie eine Bleibe­rechtsregelung für seit langem in Deutschland lebende Flüchtlingskinder und ihre Familien. Außerdem muss sichergestellt werden, dass alle Leistungen des SGB VIII grundsätzlich auch für alle minderjährigen Flüchtlinge in Deutschland zugänglich sind. Hier darf es keine Unter­schiede geben, sondern dem Schutzgedanken muss Vorrang gegeben werden.

In der Integrationspolitik sollte die neue Bundesregierung die richtungsweisenden Ansätze der bisherigen Bundesregierung aufgreifen und weiterentwickeln. Die PISA-Studie hat deutlich gemacht, dass in keinem anderen Land Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund derartig benachteiligt werden wie hierzulande. Die Schule scheint dabei für sie keine Unter­stützung zu sein, sondern eher ein Hindernis. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, um auch diese Kinder und Jugendlichen bei ihrer Kompetenzentwicklung zu unterstützen. Dabei müssen bei der Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund bundes­weit vergleichbare Standards erhalten bleiben. Nur so können die zuwanderungsbedingten Nachteile ausgeglichen und Chancengleichheit zu einheimischen Jugendlichen hergestellt werden.“

Quelle und Kontaktadresse:
djo Deutsche Jugend in Europa , Bundesverband e.V. Wichertstr. 71, 10439 Berlin Telefon: 030/4467780, Telefax: 030/44677811

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