Neue Ära der Medizin: Pharma Deutschland fordert bessere Rahmenbedingungen für biotechnologische Innovationen
(Bonn/Berlin) - Die biomedizinische Forschung bringt bahnbrechende Therapien wie Gentherapien, Tumorvakzine und Antikörper-Wirkstoff-Kombinationen hervor. Diese Innovationen ermöglichen es, genetische Krankheitsursachen zu korrigieren, das Immunsystem gegen Tumore zu mobilisieren und Krebszellen gezielt anzugreifen - ein Wendepunkt in der personalisierten Medizin. Um das volle Potenzial dieser Innovationen auszuschöpfen, fordert Pharma Deutschland dringend bessere Rahmenbedingungen für Forschung und klinische Studien in Deutschland. "Wir stehen vor einer neuen Ära der Medizin. Damit Deutschland führend bleibt, braucht es dringend weniger Bürokratie, mehr Digitalisierung und eine engere Verzahnung von Forschung und Versorgung", so Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland. Der Verband sieht für eine starke Biotechnologie vier Prioritäten:
1) Bürokratie abbauen und Genehmigungsverfahren harmonisieren: Forschungsprojekte, etwa mit Tierversuchen oder im Strahlenschutz, stoßen auf komplexe und föderale Genehmigungsprozesse, die zeitaufwendig und hinderlich sind. Jetzt kommt es auf die Umsetzung des Medizinforschungsgesetzes an.
2) Digitalisierung verbessern: Schnellere Identifikation von Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern und bessere Nutzung bestehender Datenquellen
3) Klinische Forschung stärken: Aufbau eines laienverständlichen Portals zu laufenden Studien, um Wissen und Vertrauen in die Forschung zu fördern. Öffentlich-private Partnerschaften ausbauen, um Transparenz und Innovation voranzutreiben.
4) nnovative Nutzenbewertung und adaptive Erstattungsmodelle: Berücksichtigung von versorgungsnahen Daten und indirekten Vergleichen. Einführung patientenindividueller, erfolgsorientierter Vergütungsmodelle durch bessere Datennutzung.
"Diese Maßnahmen sind entscheidend, um (biotechnologische) Innovationen schneller zu den Patientinnen und Patienten zu bringen und Deutschlands Spitzenposition in der Forschung zu sichern", so Brakmann. "Deutschland verfügt bereits über exzellente Forschungsstrukturen, aber bürokratische Hürden und digitale Defizite verhindern eine optimale Nutzung dieses Potenzials."
Den Austausch bei Bundesgesundheitsminister Lauterbachs Zukunftsforum "Zeitenwende in der Biotechnologie: Gentherapien, Tumorvakzine, Antikörper-Wirkstoff-Kombinationen" im Bundesgesundheitsministerium bewertet Brakmann als sehr positiv: "Der gestrige Dialog im BMG hat gezeigt, wie wichtig der Austausch zwischen Wissenschaft, Kliniken, Industrie und Krankenkassen ist. Gemeinsam können wir konkrete Maßnahmen entwickeln, um biotechnologische Innovationen voranzubringen und die Patientenversorgung nachhaltig zu stärken." Pharma Deutschland werde weiterhin mit Nachdruck daran arbeiten, dass die biomedizinische Forschung in Deutschland unterstützt wird und neue, bessere Therapien schneller für Patientinnen und Patienten verfügbar werden.
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