Neubauoffensive stockt vor allem in Ballungsgebieten / Wohnungsneubau gibt weiter nach: Baugenehmigungen im Oktober um 14 Prozent im Minus
(Berlin) - Die Genehmigungen für den Neu- und Umbau von Wohnungen sind im Oktober um 14,2 Prozent, in den ersten zehn Monaten dieses Jahres um 4,7 Prozent auf 297.453 Wohnungen gesunken.
"Angesichts dieser Entwicklung wird das Festhalten der Politik am 400.000 Ziel zur Farce und ist ein Schlag ins Gesicht derer, die verzweifelt nach einer Wohnung suchen. Insbesondere in Ballungsgebieten ist die Nachfrage nach Wohnraum aber leider auch der Rückgang der Genehmigungszahlen besonders hoch." Während die Baugenehmigungen von Wohnungen in neuen Mehrfamilienhäusern von Januar bis Oktober im gesamten Bundesgebiet mit plus 2,1 Prozent noch über dem Vorjahresniveau liegen, seien sie* in den sieben größten Städten Deutschlands um 6,2 Prozent zurückgegangen. Mit diesen Worten kommentiert der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Baugenehmigungszahlen für Oktober.
Im Hinblick auf die nach wie vor hohe Verunsicherung und weiter steigenden Baukosten sei hier kurzfristig auch keine Besserung in Sicht, im Gegenteil. "Wir rechnen mit weiter sinkenden Baugenehmigungen bei steigendem Bedarf. Schließlich ist davon auszugehen, dass der Zuzug nach Deutschland weiter zunehmen wird."
Und weiter: "Der Bund - aber vor allem die Länder haben noch nicht das geliefert, was notwendig ist, um wirklich mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Es dürfen keine Luftschlösser, es müssen Wohnungen gebaut werden, damit die Mieterinnen und Mieter nicht im Regen stehen. Bei den ambitionierten Zielen der Bundesregierung kommen wir daher am seriellen, industriellen Bauen nicht vorbei. Nur so können wir zügig, qualitativ hochwertig und kostengerecht zusätzlichen Wohnraum schaffen. Unsere Forderung ist klar und kostet keinen einzigen Cent extra. Nur den Mut und den Willen der Bundesländer. Denn sie müssen ihre Landesbauordnungen endlich harmonisieren, damit wir industriell in Serie und mit einem technologieoffenen Mix an bewährten, recycelten und neuen Baumaterialien bundesweit bezahlbares Wohnen ermöglichen können."
Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes.
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