Pressemitteilung | Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA)

Neuausrichtung der europäischen Gesundheitspolitik

(Berlin) - Die Anhörung des designierten EU-Gesundheitskommissars am 6. November in Brüssel bietet die Möglichkeit, künftige politische Zielsetzungen Europas öffentlich zu diskutieren.

„Europa muss sich strategisch positionieren, um langfristig in der Welt bestehen zu können. Das gilt auch und besonders in der Gesundheitspolitik. Europa braucht einen ausgewogenen Mix an Fähigkeiten in Medizin, Forschung und Produktion, um auch in Zukunft Innovationen für seine Bürgerinnen und Bürger gewährleisten zu können,“ sagt vfa-Präsident Han Steutel.

„Diesen strategischen Mix vermisse ich im Moment, und wichtige Kennziffern untermauern dies:

• Der europäische Anteil an den globalen Forschungsausgaben der Pharmaindustrie ist in den letzten 20 Jahren um 25 % gesunken.
• Klinische Studien zu innovativen Therapien finden in den USA doppelt so häufig statt wie in Europa, in China sogar dreimal häufiger.

Der kürzlich veröffentlichte Bericht von Mario Draghi über die Zukunft der Wettbewerbsfähigkeit der EU unterstreicht die Dringlichkeit, den Dialog zwischen der europäischen Politik und den Schlüsselindustrien des Kontinents zu professionalisieren. Ein kontinuierlicher, faktenbasierter Austausch, der langfristige Planungssicherheit gewährleistet, ist überfällig, um Europas Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Präsidentin von der Leyen fordert zudem eine Strategie für die europäische Life-Science-Branche, mit dem Ziel, Europa an die Spitze der globalen Innovationsfähigkeit zu führen. Diese Forderungen entsprechen unserem Anspruch, Europa zum bevorzugten Standort für die Forschung, Entwicklung und Produktion neuer Diagnostika, Therapien und Impfstoffe zu machen,“ so Steutel weiter.

Nach Amtsantritt am 1. Dezember sollte sich die EU-Kommission nach Meinung des vfa-Präsidenten mit Nachdruck folgenden Themen widmen: Versorgungssicherheit bei Arzneimitteln, strategische Autonomie der europäischen Pharmaindustrie und eine bessere Ausgangsposition der EU im Wettbewerb um globale Ressourcen und Fähigkeiten.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA), Jochen Stemmler, Pressesprecher(in), Hausvogteiplatz 13, 10117 Berlin, Telefon: 030 206040, Fax: 030 20604222

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