Nein zur Ausbildungsplatzabgabe / Vollversammlung verabschiedet Resolution
(Leipzig) - Die Vollversammlung der Handwerkskammer zu Leipzig hat auf ihrer Herbsttagung am 28. November einstimmig eine Resolution gegen die geplante Ausbildungsabgabe verabschiedet.
Die 10 900 Handwerksunternehmen im Regierungsbezirk Leipzig sind ein verlässlicher Partner für die Ausbildung junger Menschen. Für das Ausbildungsjahr 2003/2004 konnte trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage im Vergleich zum Vorjahr ein positiver Saldo bei den abgeschlossenen Ausbildungsverträgen erzielt werden 2099 neue Ausbildungsverträge zum Ende November bedeuten ein Plus von 3,5 Prozent. Insgesamt werden derzeit mehr als 7 000 junge Menschen im Handwerk der Region ausgebildet.
Die Vollversammlung der Handwerkskammer zu Leipzig lehnt in Anbetracht dieser Bilanz die geplante Ausbildungsplatzabgabe ab. Die Einführung der Abgabe missachtet die Ausbildungsanstrengungen des Handwerks und stellt einen Affront für alle in der Ausbildung engagierten Unternehmen dar.
Diese Zwangsabgabe löst keines der Probleme am Ausbildungsmarkt. Vielmehr muss sich die gesamte Gesellschaft ihrer Verantwortung für die Ausbildung stellen das erfordert im Einzelnen
- die Schaffung geeigneter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen durch die Politik, um Ausbildung in den Unternehmen zu ermöglichen,
- die Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Bildungssystems, um dem Ausbildungsmarkt qualifizierte Schulabgänger zu garantieren,
- die Akzeptanz der Ausbildung als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Die Einführung einer Ausbildungsplatzabgabe belastet Unternehmen, die keine geeigneten Lehrlinge finden bzw. auf Grund ihres Tätigkeitsprofils nicht ausbilden können. Andererseits bietet sie Teilen der Wirtschaft die Möglichkeit, sich von ihrer Verantwortung freizukaufen. Die Einführung einer solchen Zwangsabgabe stellt zudem einen Schritt zu mehr Staat dar und verstärkt die Bürokratie in der Bundesrepublik.
Die Vollversammlung der Handwerkskammer zu Leipzig lehnt die Ausbildungsplatzabgabe uneingeschränkt ab. Die Bundesrepublik benötigt mehr gesellschaftliche Verantwortung und weniger Bürokratie und staatlichen Dirigismus.
Quelle und Kontaktadresse:
Handwerkskammer zu Leipzig
Dresdner Str. 11-13, 04103 Leipzig
Telefon: 0341/21880, Telefax: 0341/2188499
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