Nein zum Absenken von Pflegequalität! / DBfK zum Pflegeassistenzgesetz
(Berlin) - Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ruft die Parteien erneut auf, dringend notwendige Reformen für die professionelle Pflege nicht aus wahlkampftaktischen Gründen zu verzögern. Konkret geht es um das bundeseinheitliche Pflegefachassistenzgesetz. Erich Irlstorfer (CSU) hatte nach der ersten Lesung im Dezember noch von einem ‚wirklich guten Vorschlag‘ gesprochen. Nun bezeichnete er die geplante Ausbildungsdauer von eineinhalb Jahren gegenüber Table.Media jedoch als zu lang – ein Standpunkt, der dem DBfK zufolge die Pflegequalität gefährdet. Der DBfK fordert 24 Monate Ausbildungsdauer.
„Hier wird mit der Pflegequalität und der Sicherheit der Patient:innen gespielt“, beurteilt DBfK-Präsidentin Vera Lux die Aussage Irlstorfers. „Wenn das Absenken von Mindestanforderungen für die Pflegeausbildungen fortgesetzt wird, hat das dramatische Folgen für die Qualität der Versorgung. Aus unserer professionellen Sicht braucht die Pflegefachassistenzausbildung 24 Monate, um den gestiegenen Anforderungen in der Versorgung gut und sicher gerecht zu werden. Einen vermeintlich schnelleren Aufbau von Personal durch geringe Qualifikation erreichen zu wollen, ist zu kurz gedacht und nicht zielführend. Für eine sichere Versorgung braucht es gleichermaßen Quantität als auch Qualität!
Aus gutem Grund wird beim Mangel an Ärzt:innen auch nicht die Verkürzung des Medizinstudiums gefordert, eben weil es die Sicherheit der Menschen gefährden würde. Niedrige Qualifizierung in der Pflegeassistenz erhöht zudem die Last der Pflegefachpersonen und führt dazu, dass wir Personal verlieren, weil diese die zunehmende Deprofessionalisierung nicht mittragen.
Ich fordere daher die Abgeordneten auf, das bundeseinheitliche Pflegefachassistenzgesetz, und damit Verbesserungen für die pflegerische Versorgung in Deutschland, nicht zu blockieren und den Einschätzungen der Berufsgruppe zu folgen: Wir versorgen tagtäglich die Patient:innen bzw. Bewohner:innen und können am besten einschätzen, was es an Kompetenzen in der Pflege braucht, um eine sichere und bedarfsgerechte Versorgung zu gewährleisten.“
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V. (DBfK), Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: 030 219157-0