Pressemitteilung | k.A.

NAV-Bundeshauptversammlung 2003: Solidarität im kommenden Gesundheitssystem stärken

(Berlin) - In einem reformierten und modernisierten Gesundheitssystem muss die Solidarität unter den Versicherten gestärkt und deren individuelle Verantwortung betont werden, bekräftigt der NAV auf seiner Bundeshauptversammlung 2003 in Berlin. Dadurch sollen egomane Verhaltensweisen im bisherigen System der Gesetzlichen Krankenversicherungen abgebaut werden. Der NAV-Virchow-Bund unterstreicht in diesem Zusammenhang seine Forderung nach einer Gesundheitspauschale, wie sie bereits in der Bundeshauptversammlung 2002 gefordert und im „Herzog-Papier“ festgeschrieben wurde als den richtigen Ansatz zur nachhaltigen Finanzierung des Gesundheitssystems.

Mit dem am 1. Januar 2004 in Kraft tretenden Gesetz zur Modernisierung der Gesetzlichen Krankenversicherung sei ein Richtungswechsel gegenüber den vorausgegangenen Gesetzentwürfen vollzogen worden: Die bedrohlichen Elemente der vorigen Entwürfe, die gekennzeichnet waren durch eine weitgehende Fremdbestimmung der niedergelassenen Ärzteschaft, eine Misstrauenskultur gegenüber der Ärzteschaft und ins-besondere die Zielsetzung, die Freiberuflichkeit der niedergelassenen Ärzte in eine Staatsmedizin zu überführen, sind gestrichen worden.

Ebenso sind strukturelle Ansätze, wie sie der NAV-Virchow-Bund teilweise seit Jahren fordert, wie die Integrierte Versorgung, Versorgungszentren, ambulante Öffnung der Krankenhäuser für spezielle Leistungen, enthalten und müssen nun konstruktiv ausgeformt werden.

Auf keinen Fall hinnehmbar ist der wiederholte und massive Eingriff in das Honorarvolumen der niedergelassenen Ärzte durch den West-Ost-Transfer, die 1-Prozent-Anschubfinanzierung für die Integrierte Versorgung, die Praxisgebühr und die Sondervergütung für die hausarztzentrierte Versorgung aus der Gesamtvergütung.

Der NAV-Virchow-Bund beklagt, dass mit der hausarztzentrierten Versorgung die Einzelverträge, die für Fachärzte abgewendet werden konnten, durch die Hintertüre wieder eingeführt wurden.

Zudem prognostiziert der NAV-Virchow-Bund eine Zunahme an Bürokratie, wie sie nach jeder Reform festzustellen ist.

Quelle und Kontaktadresse:
NAV-Virchow-Bund, Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands e.V., Bundesgeschäftsstelle Belfortstr. 9, 50668 Köln Telefon: 0221/9730050, Telefax: 0221/7391239

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