Pressemitteilung | Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)

Närrisches Treiben um den Transrapid beenden

(Berlin) - Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) kritisiert die anhaltende Debatte um die Bundeszuschüsse für Transrapidstrecken in Bayern und Nordrhein-Westfalen und fordert die Bundesländer zur Zurückhaltung auf. Dass die Gutachter noch kurz vor Veröffentlichung der Machbarkeitsstudie wesentliche Zahlen und Formulierungen geändert hätten, nähre die Zweifel an der vorgelegten Wirtschaftlichkeitsprognose. Daher gelte es, das aktuelle Gutachten mit der gebotenen Skepsis und in Ruhe zu prüfen. Auch fehle es nach wie vor an Argumenten für die verkehrspolitische Notwendigkeit der Magnetschwebebahn.

Thomas Schaller, Bundesvorsitzender des VCD: "Das Gerangel um den Transrapid passt vielleicht in die Karnevalszeit, aber nicht in eine vernünftige Verkehrspolitik. Der VCD fordert die Beteiligten auf, das närrische Treiben zu beenden und sich an die Fakten zu halten. Wenn die Magnetbahn kommt, bedeutet das ein Steuerloch, in dem Milliarden verschwinden, und lange Gesichter, weil dem bestehenden Schienenverkehr dringend benötigtes Geld fehlt. Mit einem Wort: Aschermittwoch!"

Für die Eile, die die Bundesländer in der Sache vorgeben, hat der VCD kein Verständnis. Schließlich gehe es um große Investitionssummen, deren Verwendung sorgfältig geprüft werden müsse und die im aktuellen Bundeshaushalt gar nicht zur Verfügung stünden. Um so absurder sei, dass nun auch die norddeutschen Bundesländer laut über eine Transrapidstrecke nachdächten.

Annette Volkens, Verkehrsreferentin des VCD: "Wir appellieren an Bundesverkehrsminister Bodewig, die Spekulationen um den Transrapid zu stoppen und seinen verkehrspolitischen Sachverstand einzubringen. Denn bei nüchterner Überprüfung wird sich zeigen, dass im bestehenden Schienenpersonennahverkehr mit wesentlich weniger Geld ein wesentlich größerer Nutzen für Fahrgäste und Umwelt herauskommt."

Nach Ansicht des VCD stehen bei den Beteiligten inzwischen parteipolitische Erwägungen im Vordergrund, wenn es darum geht, ob und wo eine Magnetschnellbahn gebaut werden soll. Dieser Umgang mit einem verkehrspolitischen Großprojekt sei unseriös, kritisiert der VCD. Die Länder ignorierten auch die ablehnende Haltung der Menschen gegenüber dem Transrapid. So habe eine Umfrage in München gezeigt, dass die große Mehrheit eine Express-S-Bahn als Flughafenzubringer eindeutig bevorzuge. "Die Befragten denken verkehrspolitisch eben weiter als ihre Regierung", schlussfolgert Annette Volkens.

Quelle und Kontaktadresse:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) Eifelstr. 2 53119 Bonn Telefon: 0228/985850 Telefax: 0228/9858510

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