Nachvermittlung: Ausbildungsplatzangebote finden nur geringe Resonanz
(Berlin) - Die amtlich registrierten Lehrstellensuchenden haben offenbar in der Mehrzahl kein Interesse an einer beruflichen Ausbildung. Das ist das Fazit der diesjährigen Nachvermittlungsaktion von IHK, Handwerkskammer und der Bundesagentur für Arbeit vom 14. bis 17. Oktober im Ludwig Erhard Haus. Obwohl für bislang erfolglose Bewerber Hunderte Ausbildungsplätze zusätzlich eingeworben worden waren, blieb die Resonanz gering. Von den mehr als 2100 persönlich angeschriebenen Jugendlichen, darunter viele so genannte Altbewerber, kamen nur 30 Prozent zu den Vermittlungsgesprächen. Das ist die schlechteste Quote aller Zeiten. Ziel der Berliner Wirtschaft ist es trotzdem, auch 2008 jedem ausbildungswilligen und -fähigen Jugendlichen ein Ausbildungsplatzangebot zu unterbreiten.
Anliegen der Nachvermittlungsaktion war es, Unternehmen mit noch freien Ausbildungsplätzen und bislang erfolglose Bewerber zusammenzubringen. Speziell dafür hatten IHK und Handwerkskammer 500 Ausbildungsplätze bzw. 500 Stellen für Einstiegsqualifizierungen (EQ) zusätzlich eingeworben. Hinzu kamen bereits bestehende Angebote.
Die Zahl der bisherigen Ausbildungsverträge zeigt, dass die Unternehmen erkannt haben, dass nur eine qualifizierte Ausbildung den betrieblichen Fachkräftebedarf sichert. So wurden bei der IHK bis Ende September 10.339 neue Verträge registriert. Im Vergleich zum Ausbildungsplatz-Rekordjahr 2007 war das ein Plus von fast drei Prozent. Auch bei der Handwerkskammer gab es eine ähnliche Tendenz. Dort wurden bis Ende September 3400 Verträge neu geschlossen.
Das Ergebnis ist, dass gegenwärtig viel weniger Jugendliche einen Ausbildungsplatz suchen als vor einem Jahr. Damals waren 2500 junge Leute zur Nachvermittlung eingeladen worden. Grund für den Rückgang sind die bessere Lage auf dem Ausbildungsmarkt sowie rückläufige Schülerzahlen.
Trotz des relativ geringen Interesses der suchenden Bewerber waren die rund 100 betrieblichen Berater aus Unternehmen, Verbänden und der Bundesagentur für Arbeit trotzdem der Auffassung, dass sich auch die diesjährige Nachvermittlungsaktion gelohnt hat. Denn alle Jugendlichen bekamen, sofern Berufswunsch und Angebot zusammenpassten, ein oder mehrere Angebote für einen Ausbildungsplatz. Alle Jugendlichen erhielten außerdem von den Ausbildungs- und Personalverantwortlichen wertvolle Tipps für ihre Bewerbungsunterlagen, Bewerbungsstrategien oder zu Berufsalternativen.
Quelle und Kontaktadresse:
Industrie- und Handelskammer zu Berlin (IHK)
Holger Lunau, Pressesprecher
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