Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Postdienstleister e.V. (BvDP)

Nachtflugverbotsgarantie für Frankfurter Flughafen gefährdet Dienstleistungsstandard und Arbeitsplätze

(Bonn) - Der Bundesverband der Deutschen Postdienstleister (BvDP) hat die Forderung des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU), es dürfe am Frankfurter Flughafen zwischen 23 und 5 Uhr keinen Flugverkehr mehr geben, zurückgewiesen.

Koch hatte in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) betont, dies betreffe sowohl Fracht als auch Charter und Passagiere und hinzugefügt " da gebe es bei ihm keine Kompromisse".

"Mit dieser Äußerung, die nur als Forderung nach einem totalen Nachtflugverbot interpretiert werden kann, erschwert der hessische Regierungschef unnötig die Suche nach Konsenslösungen, wie sie in Punkt 5 des Mediationspakets zum Flughafenausbau vorgesehen ist," erklärte der Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutschen Postdienstleister, Wolfhard Bender , am 21. September in Bonn.

Der BvDP teile die Einschätzung der Deutschen Lufthansa AG, wonach ein totales Nachtflugverbot nach geltender Rechtslage nicht mit dem Widmungszweck eines internationalen Großflughafens zu vereinbaren sei, so Bender weiter.

Besonders Kochs ausnahmslose Einbeziehung des gesamten Frachtbereichs in das absolute Nachtflugverbot stößt beim Bundesverband der Deutschen Postdienstleister auf Unverständnis.

"Ein totales Nachtflugverbot in Frankfurt würde nicht nur den bestehenden Standard im betroffenen Logistik- und Dienstleistungsgewerbe erheblich beschädigen, sondern auch die Wachstumschancen dieser zukunftsträchtigen Branche nachhaltig aushöhlen", so BvDP-Vorsitzender Bender , "ganz abgesehen von einem massiven Verlust von Arbeitsplätzen, der bei den besonders betroffenen Flughafenkunden Lufthansa Cargo, DHL und Deutsche Post World Net drohen."

Bei der Postversorgung für Hessen, und hier besonders für die Region Rhein-Main und den Großraum Frankfurt drohen bei einem totalen Nachtflugverbot erhebliche Qualitätsverluste bei der Postversorgung - auch eine Verlegung des Nachtluftpoststerns nach Hahn im Hunsrück ist nach Ansicht des BvDP keine Lösung, da wegen längerer Transportwege die Kunden Ihre Post erheblich später erhalten würden und deutlich früher einliefern müßten: ein Wettbewerbsnachteil für diese Region.

BvDP-Vorsitzender Bender: " Wir hoffen, dass Ministerpräsident Koch die berechtigte Kritik der Betroffenen, vor allem der Deutschen Post World Net, DHL und der Lufthansa, deren Heimatbasis der Frankfurter Flughafen ist, zur Kenntnis nimmt, und wieder zum Dialog zurückkehrt."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Postdienstleister e.V. Herrn Robert Schallenberg Adenauerallee 87, 53113 Bonn Tel.: 0228/914360 Fax: 0228/9143660

NEWS TEILEN: