Nachrüstung von Pflegebetten: AWO und Stiegelmeyer übernehmen Vorreiter-Rolle
(Bonn/Herford) - Mit einer umfassend angelegten Nachrüstaktion wollen der Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und der Pflegemöbel-Hersteller Stiegelmeyer (Herford) der Diskussion um die Sicherheit von Pflegebetten begegnen. Ziel ist es, alle in AWO-Einrichtungen verwendete Stiegelmeyer-Betten schnellstmöglich den neuen Sicherheitsstandards anzupassen. Diese neuen, verpflichtenden Standards entstanden aus Empfehlungen des Bundesinstituts für Arzneimittel- und Medizinprodukte (BfArM). Die Auslieferung der Nachrüst-Pakete in die AWO-Heime wird Anfang Oktober beginnen.
"Wir haben nur ein Ziel: die Sicherheit der Heimbewohner sicherzustellen. Das geht vor der Frage nach Verantwortlichkeiten und Normen", unterstreichen AWO-Geschäftsführung und Stiegelmeyer-Geschäftsteitung in einer gemeinsamen Erklärung zu der bislang beispiellosen Vereinbarung. "Wir wollen keine Zeit verlieren, sondern im Interesse der Menschen schnell handeln." Ein einziges Gespräch war vonnöten, um zu der gemeinsamen Linie zu finden. Auch die Regionalgliederungen der AWO haben dem Bundesverband in Bonn bereits ihre schnelle Handlungsbereitschaft zugesagt; der Verband unterhält bundesweit 740 Pflegeheime.
"Die AWO gibt ein deutliches Signal an andere Träger und Betreiber von Pflegeeinrichtungen, die Nachrüst-Angebote zeitnah in Anspruch zu nehmen", unterstreicht Torsten Stademann, Mitglied der Stiegelmeyer-Geschäftsleitung. Eine Vielzahl der AWO-Einrichtungen hat bei Stiegelmeyer bereits Umrüstsätze bestellt. Die Montage erfolgt vor Ort durch Elektrofachfirmen, die von der AWO beauftragt werden - dafür bietet Stiegelmeyer Unterstützung und Einführungslehrgänge an.
Hintergrund der Nachrüstung sind die folgenschweren Unfälle mit elektrisch betriebenen Pflegebetten, die zu einer Neudefinition der Sicherheitsstandards geführt haben. Die Regelungen beziehen sich insbesondere auf die Netzkabel, auf einen erhöhten Feuchtigkeitsschutz sowie auf die Maße der Seitengitter und sollen bis Jahresende in die Praxis umgesetzt sein. Alle Hersteller von elektrisch betriebenen Pflegebetten sind gehalten, die Betreiber von Alten- und Pflegeheimen zu informieren und Umrüstungen anzubieten, freilich agieren die betroffenen Unternehmen weiterhin sehr unterschiedlich.
Eigens für die anstehenden Umrüstaufgaben hat Stiegelmeyer ein Serviceteam gebildet, das die Anfragen der Pflegeheime umfassend und schnell beantwortet. Für alle Modelle, die heute im Einsatz sind, hat Stiegelmeyer einen passenden Nachrüstsatz entwickelt. Die Sets, deren Montage zwingend durch Elektro-Fachfirmen erfolgen soll, sind kurzfristig verfügbar.
Bereits in einem ersten Kundenschreiben hatte das Herforder Unternehmen alle Pflegeeinrichtungen, die Stiegelmeyer-Betten verwenden, über die Situation informiert. Mit weiteren Briefen will das Unternehmen nun für eine rasche Umrüstung Sorge tragen. Stademann sagt abschließend: "Neben den behördlichen Anforderungen und den angekündigten Überprüfungen von Alten- und Pflegeheimen sind wir gemeinsam in der Verantwortung, höchstmögliche Sicherheitsstandards zu garantieren."
Quelle und Kontaktadresse:
Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V. (AWO)
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