Nachholbedarf bei der Gesundheitsvorsorge von Hund und Katze
(Frankfurt am Main) - Mehr als neun Millionen Hunde und rund 15 Millionen Katzen leben in deutschen Haushalten. Doch in Sachen Gesundheitsvorsorge besteht weiterhin großer Nachholbedarf. Zu wenige Tiere sind ausreichend durch Impfung vor zum Teil tödlichen Infektionskrankheiten geschützt. Nachlässigkeit, aber auch Wissensdefizite der Halter spielen dabei eine Rolle.
Die Fakten sprechen für sich: Nur die Hälfte aller Hunde und ein Drittel aller Katzen in Deutschland verfügen über einen ausreichenden Impfschutz vor gefährlichen Infektionskrankheiten. Nachlässigkeit und Verunsicherung durch Aussagen, Impfungen seien schädlich und hätten erhebliche Nebenwirkungen, führen dazu, dass Tierhalter ihre Tiere immer seltener impfen lassen. Eine gefährliche Entwicklung, denn bei der jährlichen Impfuntersuchung zeigen sich Krankheitssymptome oft so rechtzeitig, dass noch eine wirkungsvolle, lebensverlängernde Behandlung eingeleitet werden kann. Wichtig zu wissen: Werden Hund und Katze nicht mehr geimpft, können sich Infektionserreger in der großen Zahl empfänglicher Tiere ungehindert verbreiten. Ein wirksamer Seuchenschutz, die so genannte Populationsimmunität, ist nämlich erst gegeben, wenn 70 Prozent der Tiere einen belastbaren Impfschutz aufweisen. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) empfiehlt deshalb für Hunde regelmäßige Impfungen gegen Staupe, Parvovirose, Leptospirose, HCC (Ansteckende Leberentzündung), und Tollwut, für Katzen gegen Katzenseuche, Katzenschnupfen und Tollwut bei Freigängern.
"Mindestens einmal im Jahr zum Tierarzt" ist auch die Empfehlung des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte, um Untersuchungen zur Gesundheitsvorsorge und ggf. notwendige Impfungen bei Hund und Katze durchführen zu lassen. Denn: Rechtzeitige und konsequente Schutzimpfungen bieten nach wie vor den einfachsten und wirksamsten Schutz gegen virale oder bakterielle Infektionen. Impfreaktionen und Nebenwirkungen sind bei den modernen Impfstoffen äußerst selten geworden und stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen einer Impfung. Angesichts unterschiedlicher Impfzeiträume, verschiedener Impfstoffe und regionaler Gegebenheiten sollte der Tierarzt vor Ort der erste Ansprechpartner sein. Er weiß, welche Impfungen nötig sind, kennt die aktuelle Seuchenlage, führt u. U. einen Bluttest auf noch vorhandenen Impfschutz durch und ist über die neuesten Empfehlungen der StIKo Vet informiert.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt)
Dr. Petra Sinder, bpt-Vizepräsidentin/Pressestelle
Hahnstr. 70, 60528 Frankfurt am Main
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