Nachfrage bis zum Herbst 2023 deutlich im Minus
(Frankfurt am Main) - Die Auftragseingänge in der hessischen Metall- und Elektro-Industrie sind von Januar bis November 2023 um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen. "Tatsächlich ist die Lage sogar noch um einiges schlechter, als es diese Zahl ausdrückt. Denn der Abwärtstrend wurde in der Jahresmitte durch einzelne Großaufträge aus dem Inland gebremst, von denen jedoch nur wenige Unternehmen profitiert haben. Das für die hessische M+E-Industrie so wichtige Auslandsgeschäft ist in den ersten zehn Monaten des Jahres um 10 Prozent eingebrochen. Der Trend zeigt also deutlich nach unten", erklärte Wolf Matthias Mang, Vorstandsvorsitzender von HESSENMETALL.
Mang erklärte, dass sich auch die Umsätze der Unternehmen inzwischen merklich abschwächten. "Bis zur Jahresmitte waren bei den Umsätzen noch deutliche Nachholeffekte aufgrund der stabilisierten Lieferketten zu spüren. Diese haben im Herbst merklich nachgelassen. Dennoch verbuchte die hessische M+E-Industrie von Januar bis November noch ein Umsatzplus von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Teilen der Metallindustrie sind die Umsätze hingegen im gesamten Jahresverlauf deutlich eingebrochen. Die Unternehmen der Branche Metallerzeugung und -bearbeitung haben in den ersten zehn Monaten rund 31 Prozent weniger Umsatz gemacht, als im gleichen Zeitraum des Jahres 2022", so der Vorstandsvorsitzende.
Mang ergänzte, dass im November rund 203.000 Personen in der hessischen M+E-Industrie beschäftigt waren (in Unternehmen ab 50 Mitarbeitern). "Der Beschäftigungsabbau, den wir seit Mitte 2019 gesehen haben, ist im Jahr 2023 endlich zum Stillstand gekommen. Ein schneller Wiederaufbau wird durch die aktuell schwache Konjunktur und den laufenden Strukturwandel in vielen Unternehmen erschwert, sodass die Beschäftigung aktuell stagniert."
Mang schloss seine Ausführungen mit einem Ausblick auf das gerade begonnene Jahr. "Das wirtschaftliche Umfeld bleibt schwierig. Die vermeintlichen Hoffnungsträger Konsum, Investitionen und Welthandel/Exporte zeigen bislang keine Belebung und der Strukturwandel und die schwierige geopolitische Lage bleiben Dauerthemen für die Industrie. Die Politik kann die Unternehmen am besten unterstützen, indem sie bestehende Belastungen reduziert und ihnen keine neuen aufbürdet. Das heißt vor allem weniger Bürokratie, ein flexibleres Arbeitsrecht und eine wettbewerbsfähige Steuerpolitik", so Mang.
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