Nach Waffenfunden: BBU fordert personelle Konsequenzen und sofortige Stilllegung der Gronauer Uranfabrik
(Gronau / Düsseldorf) - Nach Waffenfunden in der bundesweit einzigen Urananreicherungsanlage in Gronau (Westfalen) fordert der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) personelle Konsequenzen und die sofortige Stilllegung der Anlage.
Udo Buchholz vom Vorstand des BBU kritisiert in einer ersten Stellungnahme, dass offenbar das Sicherheitskonzept des Betreiberkonzerns Urenco völlig versagt hat. "Es ist unglaublich, dass in diese hochsensible Atomfabrik Waffenmaterial unentdeckt eingeschleust werden kann. Der Vorfall muss umfassend aufgeklärt und die Bevölkerung vollständig informiert werden."Kritik übt Buchholz auch an der zuständigen Atomaufsichtsbehörde in Düsseldorf: "Anfragen zu den aktuellen Vorgängen in der Urananreicherungsanlage wurden nicht beantwortet."
Die Gronauer Urananreicherungsanlage ist seit vielen Jahren heftig umstritten. 2010 kam es zu einer Verseuchung in der Anlage, weil ein vermeintlich leerer Uranbehälter Uranreste enthalten hatte.
Umweltverbände wie der BBU, die Ärzteorganisation IPPNW und Bürgerinitiativen wie der örtliche Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau kritisieren, dass es für die Anlage in Gronau trotz Atomausstiegsbeschluss keine Laufzeitbegrenzung gibt. Die Initiativen und Verbände verweisen darauf, dass Rechtsgutachten, die noch von der ehemaligen Bundesumweltministerin Barbara Hendricks in Auftrag gegeben wurden, zu dem Ergebnis kamen, das die Anlage in Gronau rechtssicher stillgelegt werden kann. "Die neue Umweltministerin Svenja Schulze muss den aktuellen Vorfall in Gronau aufarbeiten, Konsequenzen ziehen und letztlich für die Stilllegung der Anlage sorgen", so BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz
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