Nach TV-Talkrunde Sabine Christiansen: Polizei erbost über Struck-Aussage!
(Berlin) - Heftige Reaktionen haben die Aussagen des SPD-Fraktionschefs Dr. Peter Struck und des CDU-Abgeordneten Heiner Geißler in der ARD-Talkrunde Sabine Christiansen innerhalb der Polizei ausgelöst. Beide Politiker haben in unerträglicher Weise die Gewalttaten des heutigen Vize-Kanzlers Joschka Fischer verharmlost und damit Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und -beamte zum Kavaliersdelikt erklärt. Beide Politiker haben mit ihrer Haltung jedem Bemühen, Jugendliche in Anti-Gewalt-Projekten zu gewaltfreiem Umgang auch bei der Durchsetzung eigener Interessen einen Bärendienst erwiesen.
Dazu erklärte der DPolG-Bundesvorsitzende Gerhard Vogler heute in Bayreuth:
"Ich verstehe und teile Zorn, Wut und Enttäuschung meiner Kolleginnen und Kollegen. Nach diesen Auftritten von Peter Struck, Heiner Geißler und auch der GRÜNEN-Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer müssen sich militante Kernkraftgegner bei den anstehenden Castor-Transporten geradezu aufgefordert fühlen, für ihren vermeintlich gerechten Kampf Gewalt auch gegen Polizeibeamte anzuwenden - frei nach dem Vorbild des militanten Straßenkämpfers Joschka Fischer".
Vogler nannte es unerträglich, wie doppelzüngig Politiker Gewaltanwendung analysieren. "Dass bei den Straßenkämpfen seinerzeit in Frankfurt nicht ein Polizist bewusstlos und für sein Leben gezeichnet liegen blieb wie der französische Gendarm Nivel bei der Fußball-WM 1998 in Lens ist reiner Zufall. Wer die im deutschen Fernsehen gezeigten Bilder der brutalen Gewaltanwendung unter Beteiligung von Joschka Fischer neutral betrachtet, fühlt sich an Lens erinnert".
Der einzige Unterschied: In Lens waren es Rechte Schläger, in Frankfurt waren es Linke. "Es ist ein Phänomen, wie unterschiedlich beide Taten auch in der Öffentlichkeit gewertet werden. Dabei gibt es keinen Unterschied: Beide Fälle stellen objektiv eine gemeinsam begangene schwere Körperverletzung an einem Polizeibeamten dar. Diese im Fall Fischer so herabzuspielen, nur weil es ins politische Kalkül passt, ist in der Tat eine politische Perversion und für die Polizei inakzeptabel", sagte Vogler.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Polizeigewerkschaft im DBB (DPoIG)
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