Nach Europawahl: Medien müssen Schutzkodex beitreten
(Bonn/Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die Medienunternehmen auf, dem Schutzkodex für Journalistinnen und Journalisten beizutreten. Der DJV reagiert damit auf den Erdrutschsieg der AfD bei der Europawahl insbesondere in Ostdeutschland, wo die rechtsextreme Partei in fast allen Wahlkreisen an erster Stelle liegt.
"Es steht zu befürchten", so DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster, "dass Pressefeinde Oberwasser bekommen und sich Übergriffe auf Medienschaffende häufen - insbesondere in den bald beginnenden Landtagswahlkämpfen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen." An der Notwendigkeit der Berichterstattung bestehe kein Zweifel. "Reporter vor Ort müssen sich darauf verlassen können, dass ihr Verlag oder Sender in Konfliktsituationen hinter ihnen steht", so Beuster.
Der Anfang 2022 ins Leben gerufene Schutzkodex, den der DJV unterstützt, umfasst Standards für Medienhäuser und konkrete Schutzmaßnahmen zur Unterstützung von Journalistinnen und Journalisten.
Vermittelt werden unter anderem psychologische und juristische Unterstützung sowie viele praktische Maßnahmen. Eine feste Ansprechperson im jeweiligen Medienunternehmen dient als Vertrauens- und Kontaktperson. Dem Schutzkodex beigetreten sind bisher zehn Medienunternehmen, darunter die Deutsche Presse-Agentur, die Südwestdeutsche Medienholding, Spiegel, Zeit und die Funke- Mediengruppe. "Das kann angesichts der Bedrohungslage nur ein Anfang sein", sagt der DJV-Vorsitzende.
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