Pressemitteilung | Deutscher Lehrerverband (DL)

"Nach dem verkorksten Bildungsgipfel müssen jetzt die Länder zu ihrer Verantwortung stehen" / "Die Schulen brauchen eine Unterrichtsversorgung von 110 Prozent"

(Bonn) - Der Deutsche Lehrerverband (DL) hat sich verärgert über den dritten Bildungsgipfel geäußert. Er hat die 16 deutschen Länder aufgefordert, jetzt endlich ihrer schulpolitischen Verantwortung gerecht zu werden und für die Schulen eine Unterrichtsversorgung von 110 Prozent anzustreben.

Im einzelnen sagte DL-Präsident Josef Kraus:

"Der aktuelle Bildungsgipfel hat erneut bewiesen, dass alle Proklamationen einer Bildungsrepublik Deutschland Schall und Rauch sind. Jetzt müssen sich die 16 deutschen Länder endlich ihrer bildungspolitischen Verantwortung klar werden und sich daran erinnern, dass sie diese Verantwortung mit der Föderalismusreform 2006 alleine für sich beansprucht haben.

Neben einem differenzierten und damit möglichst individualisierenden Schulwesen kommt es vor allem darauf an, dass der Unterricht in vollem Umfang stattfindet. Dies geschieht aber nicht, weil den Schulen in manchen Fächern die Lehrer fehlen und weil sie nahezu keine Personalreserve zum Ausgleich von Unterrichtsausfall haben.

Unsere allgemeinbildenden und unsere berufsbildenden Schulen brauchen jeweils 110 Prozent Unterrichtsversorgung. Mit diesem Plus an 10 Prozent kann Unterrichtsausfall vermieden werden. Außerdem ist damit die Einrichtung von Förderkursen für schwächere Schüler und für Spitzenschüler möglich. Damit ließe sich insgesamt das Leistungsniveau heben. Vor allem die leistungsschwächeren Schüler hätten einen großen Nutzen davon, denn sie leiden am meisten unter Unterrichtsausfall und unter fehlenden individuellen Fördermöglichkeiten."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Lehrerverband (DL) Pressestelle Burbacher Str. 8, 53129 Bonn Telefon: (0228) 211212, Telefax: (0228) 211224

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