Nach Angriff auf Journalistenhaus: DJV fordert Stellungnahme
(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband hat in einem Brief an den Botschafter des Staates Israel in Berlin eine Stellungnahme der israelischen Regierung gefordert. Der DJV reagiert damit auf die Zerstörung eines von Journalisten genutzten Hauses in der libanesischen Ortschaft Hasbaya in der Nacht vom 23. auf den 24. Oktober. Dabei kamen drei von 18 anwesenden Medienschaffenden ums Leben. Nach übereinstimmenden Berichten ging der Angriff vom israelischen Militär aus. Dass das Gebäude von Journalistinnen und Journalisten genutzt wurde, sei bekannt gewesen. „Wir wollen wissen, wie es zu dem Angriff und dem Tod der Kollegen kommen konnte“, sagt DJV- Bundesvorsitzender Mika Beuster.
In seinem Schreiben weist der DJV-Vorsitzende auf die hohe Zahl getöteter Berichterstatterinnen und Berichterstatter im Nahen Osten seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hin: „Seit Beginn der bewaffneten Auseinandersetzungen in Gaza und jetzt im Libanon kamen bereits mehr als 100 Medienschaffende ums Leben.“ In vielen Fällen sei nicht geklärt, ob sie Opfer der Hamas oder des israelischen Militärs wurden. „Das ändert nichts an unserer Erschütterung über den Tod von so vielen Kolleginnen und Kollegen.“ In dem Brief fordert Beuster Botschafter Ron Prosor auf, „dass Sie Ihrer Regierung nachdrücklich den Schutz von Kriegsberichterstattern nahelegen. Indem Israel die körperliche Unversehrtheit von Journalistinnen und Journalisten respektiert, erfüllt Ihr Land entsprechende Vorgaben der Genfer Konvention zum Schutz von Zivilisten.“ Berichterstatter seien keine Kriegspartei, sondern hätten die Aufgabe, die Öffentlichkeit über kriegerische Konflikte zu informieren. „Das gilt selbstverständlich auch im Nahen Osten.“
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