Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

NABU und vzbv fordern strengere Kriterien für konventionelles Fleisch-Prüfsiegel

(Bonn/Berlin) - Naturschutzbund NABU und Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) haben deutlich strengere Kriterien sowie eine wirksame staatliche Kontrolle für das geplante Fleisch-Prüfsiegel gefordert. Die neu gegründete "Qualität und Sicherheit GmbH" stellte das Qualitätssicherungssystem für Fleisch am 13. Oktober auf der Ernährungsmesse Anuga vor. "Es kann nicht angehen, dass die Hauptverantwortlichen für die BSE-Krise ein Prüfsiegel unter sich ausmachen, das zudem fast nur die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen sicherstellt", sagte NABU-Präsident Jochen Flasbarth.

Nach Ansicht von NABU und vzbv sei es unbedingt notwendig, dass zentrale Anliegen der Agrarwende bei dem geplanten Prüfsiegel berücksichtigt würden und der Staat eine transparente und wirksame Kontrolle garantiere.

"Nur Qualitätszeichen mit höherem Standard können als Einkaufshilfe dienen und werden den Wünschen der Verbraucher nach qualitativ hochwertigen Lebensmitteln aus tier- und umweltgerechter Erzeugung gerecht", so Thomas Isenberg, Fachbereichsleiter im vzbv. Zu den notwendigen Auflagen gehörten der konsequente Verzicht auf gentechnisch veränderte Futtermittel sowie auf Vollspaltenböden in der Schweinehaltung.

Ferner seien die Flächenbindung der Tierhaltung auf zwei Großvieheinheiten pro Hektar und das vollständige Verbot eines vorbeugenden Arzneimitteleinsatzes erforderlich. Von diesen Kriterien müsse auch Verbraucherministerin Künast ihre Zustimmung zu dem Vorhaben abhängig machen.

NABU und vzbv wiesen darauf hin, dass der Erfolg des Siegels nicht allein davon abhängt, ob die direkt Beteiligten sich einigen, sondern auch, wie dieses von den Umwelt- und Verbraucherverbänden bewertet wird. So erfreulich es sei, dass die Vertreter der Agrarwirtschaft jetzt Regelungen für die Zukunft träfen, so müsse doch festgestellt werden, dass gerade in diesen Branchen die Probleme aufgetreten seien, die zur massiven Verunsicherung der Verbraucher geführt hätten.

"Es dürfen nicht die Interessen der Mehrzahl der Anbieter ausschlaggebend sein, sondern vor allem die Bedürfnisse und der Schutz der Verbraucher", so NABU und vzbv in ihrer gemeinsamen Erklärung.

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. Herbert-Rabius-Str. 26 53225 Bonn Telefon: 0228/4036-0 Telefax: 0228/4036-200

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