NABU: Nordrhein-Westfalen zählt zum Jahresbeginn seine Vögel / Vom 6. bis 8. Januar findet die 13. bundesweite "Stunde der Wintervögel" statt / Bleiben Waldbewohner dem Futterhaus wieder fern?
(Düsseldorf) - Vögel zählen ab dem Dreikönigstag: Vom 6. bis 8. Januar 2023 ruft der NABU auch in Nordrhein-Westfalen wieder zur bundesweiten Mitmachaktion "Stunde der Wintervögel" auf. Zum 13. Mal gilt es: Handy oder Stift gezückt und eine Stunde lang Meisen, Finken, Rotkehlchen und Co. am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu beobachten, zu zählen und zu melden.
"Im vergangenen Januar haben in Nordrhein-Westfalen mehr als 32.000 Menschen mitgezählt, von bundesweit über 176.000. Die anhaltend hohe Beteiligung an unseren Aktionen zeigt, wie groß das Interesse an der heimischen Natur ist. Zugleich wird Vogelzählen digitaler - die App NABU-Vogelwelt hat die Zwei-Millionen-Marke bei den Downloads geknackt", sagt Christian Chwallek, stellvertretender Vorsitzender des NABU NRW. In naturnahen Gärten gebe es dabei mehr Vögel zu erleben - und zu zählen. "Also am besten den eigenen Garten oder Balkon zur Vogel-Wohlfühl-Landschaft machen, möglichst wild und mit vielfältigen, heimischen Gehölzen, Stauden und Kräutern", so Chwallek weiter.
Auch das Füttern mit Saaten und ungenetzten Meisenknödeln nehmen Wintervögel gerne an. Wobei es in diesem Winter weniger Betrieb am Futterhaus geben könnte. Denn 2022 ist ein Mastjahr. Das bedeutet, dass Eiche, Buche, Fichte und Co. außerordentlich viele Früchte gebildet haben. "Kleiber, Eichelhäher, Kernbeißer und Buntspecht, Buchfink und auch der Bergfink als Wintergast, sowie der Erlenzeisig leben von den Baumfrüchten. Für sie ist der Tisch in diesem Winter also gedeckt", erklärt Jonas Brüggeshemke vom NABU Landesfachausschuss Ornithologie.
In den vergangenen Jahren gab es ungewöhnlich häufig Mastjahre. Dies scheint eine Folge des Klimawandels zu sein. Warme, trockene Sommer begünstigen einen hohen Blütenansatz. Auch die Spätfröste, die durch den Klimawandel vermehrt auftreten, fördern ein Mastjahr im Folgejahr. "Ein Mastjahr sorgt dafür, dass typische Waldvogelarten seltener ans Futterhaus kommen. Auch die Situation im hohen Norden und das lokale Wetter wirken sich auf die Zahl der Vögel am Zählwochenende aus", so der NABU-Vogelexperte.
Die "Stunde der Wintervögel" ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion. Bei der Vogelzählung vor einem Jahr führte auch in Nordrhein-Westfalen der Haussperling die Liste an, gefolgt von der Kohlmeise. Auf Platz 3 landet die Blaumeise und wurde damit ebenfalls häufiger gesichtet als die Amsel.
Wer mitmachen will, beobachtet eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park und meldet die Ergebnisse dem NABU. Von einem ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl Vögel notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu sehen ist. Die Beobachtungen können per App unter www.NABU.de/vogelwelt, unter www.stundederwintervoegel.de oder unter www.NABU.de/onlinemeldung bis zum 16. Januar gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am 7. und 8. Januar, jeweils von 10 bis 18 Uhr, die kostenlose Rufnummer 0800 1157-115 geschaltet.
Die NAJU lädt mit der "Schulstunde der Wintervögel" vom 9. bis 13. Januar 2023 alle Kinder ein, die heimischen Wintervögel spielerisch kennenzulernen, zu beobachten und eine Stunde lang auf dem Schulhof, im Park oder im Garten zu zählen. Das Begleitheft zur Schulstunde liefert zahlreiche Anregungen. Ein Poster stellt die häufigsten Wintervogelarten vor und eine kindgerechte Zählkarte erleichtert die Teilnahme an der Vogelzählung.
Alle Infos unter www.naju.de/sdw
Quelle und Kontaktadresse:
(NABU) Naturschutzbund Deutschland - Landesverband Nordrhein-Westfalen
Birgit Königs, Pressesprecherin
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