NABU kritisiert Anhebung der Bahnpreise im Fernverkehr
(Bonn) - Der Naturschutzbund NABU hat die heute bekannt gegebene Erhöhung der Bahnpreise im Fernverkehr zum 1. April kritisiert. "Mit einer Preiserhöhung verbessert die Bahn weder ihr Fahrgastaufkommen noch ihr Image", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Dies werde auch durch die leichte Preissenkung bei Strecken zwischen 100 und 200 Kilometern nicht kompensiert. Die sehr kurzfristige Entscheidung der Bahn sei besonders zu einem Zeitpunkt bedauerlich, wo durch Kürzungen der finanziellen Mittel für den Schienenverkehr durch Bund und Länder ohnehin mit großen Nachteilen für die Fahrgäste gerechnet werden müsse. "Die Einnahmeeinbußen durch das Toll-Collect-Debakel haben die zukunftsfähige Entwicklung der Bahn um Jahre zurück geworfen", so Tschimpke. Nicht beseitigt wurde die widersprüchliche Preisgestaltung auf den Strecken, wo Nahverkehr und Fernverkehr parallel laufen. Dabei könne es zu der Situation kommen, dass Benutzer von Fernzügen einen deutlich höheren Fahrpreis zahlen müssten als die Benutzer von Regionalzügen, ohne dass dies etwa durch Fahrzeitgewinne gerechtfertigt wäre. Der NABU-Präsident forderte die Deutsche Bahn auf, in diesen Fällen eine deutliche Preissenkung vorzunehmen. Die Aufhebung der Platzreservierungsgebühren beim Kauf von Fahrscheinen über das Internet oder am Automaten sei nach Ansicht des NABU zu begrüßen.
Wenn die Fahrgäste Plan- und Sparscheine kauften, sollte jedoch generell auf die Erhebung von Gebühren verzichtet werden, da die Festlegung auf einen zu nutzenden Zug Teil des Fahrscheinkaufes sei. "Die Reservierung sollte grundsätzlich kostenlos sein", so Tschimpke.
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Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
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