Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

NABU-Kreuzfahrtranking 2024

(Berlin/Hamburg) - Auch die Spitzenreiter des Kreuzfahrtrankings 2024 bieten keine Kreuzfahrt an, die Umwelt und Klima nicht belastet. Mit vielversprechenden Klimastrategien und schon heute umgesetzten technischen Maßnahmen zur Emissionsminderung konnten sich die norwegischen Marken Hurtigruten und Havila an der Spitze positionieren. Dicht dahinter folgen Mein Schiff, Ponant und AIDA. Den zukunftsweisendsten Neuzugang verbucht die Mein Schiff-Flotte von TUI Cruises. Das Schiff soll mit grünem Methanol betrieben werden - so wird klimafreundliche Kreuzfahrt möglich.

Die positiven Entwicklungen dürfen jedoch nicht über den Schaden hinwegtäuschen, den die Kreuzfahrt anrichtet: "Weiterhin leiden Klima und Umwelt unter dem Einsatz dreckiger, fossiler Kraftstoffe. Kohlenstoffdioxid und Methan heizen die Klimakrise weiter an. Schwefel, Stickoxide und Ruß belasten nicht nur die Umwelt, sondern auch die Gesundheit der Menschen”, so Daniel Rieger, NABU-Fachbereichsleiter Klima- und Umweltpolitik, "Es wird Zeit, dass die Reedereien endlich das Steuer herumreißen, und Kurs nehmen auf Klimaneutralität und Umweltfreundlichkeit."

NABU-Schifffahrtsexperte Sönke Diesener: "Bei allem Positiven, wie der deutlich gestiegenen Landstromnutzung und vielen technischen Verbesserungen, geht es noch viel zu langsam! Es ist unverantwortlich, wenn sich eine Branche selbst Ziele steckt, die hinter den Klimazielen der Bundesrepublik zurückbleiben. Deutschland hat im Klimaschutzgesetz das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 verankert. Dennoch geben acht der untersuchten Kreuzfahrtunternehmen an, erst 2050 klimaneutral sein zu wollen. Das ist weder akzeptabel noch vermittelbar - insbesondere für eine Freizeitaktivität.”

Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg ergänzt: "Die Häfen haben ihre Hausaufgaben gemacht. In Hamburg, Kiel und Rostock steht Landstrom für die Kreuzfahrtschiffe bereit. Jetzt richtet sich der Appell an alle Reedereien, diesen auch zu nutzen. Ansonsten muss eine Landstrompflicht her, um die Menschen in den Städten vor den Abgasen zu schützen. Mit grünem Strom im Hafen können die Schiffe schon heute während der Liegezeiten klimaneutral sein.”

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) Pressestelle Charitéstr. 3, 10117 Berlin Telefon: (030) 284 984-0, Fax: (030) 284 984 - 20 00

(mw)

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