Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

NABU-Klimafonds startet mit 25 Millionen Euro fĂŒr natĂŒrlichen Klimaschutz

(Berlin) - Bei normalen Witterungsbedingungen wird in Deutschland in einem entwĂ€sserten Moor innerhalb eines Jahres so viel CO2 freigesetzt, wie vorher in 50 bis 200 Jahren gebunden wurde. Nur nasse Moore speichern Kohlenstoff, wĂ€hrend sich die Moorsubstanz ohne Wasser zersetzt und dann in kĂŒrzester Zeit den gespeicherten Kohlenstoff wieder frei gibt, der so als Treibhausgas in die AtmosphĂ€re gelangt. Die Minderung der CO2-Emissionen aus den deutschen Moorböden durch WiedervernĂ€ssung kann also erheblich zum Klimaschutz beitragen. Gesunde Moore sind natĂŒrlicher Klimaschutz.

Über Jahrhunderte hinweg galt es als kulturelle Errungenschaft Moore und Böden zu entwĂ€ssern, um sie landwirtschaftlich zu nutzen. Heute wissen wir, dass Mooren nicht nur ihre Funktion als Wasserspeicher und RĂŒckhalteraum, sondern zugleich auch der Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten verloren gegangen ist und unser Klima zusĂ€tzlich belastet wird. Mit dem millionenschweren NABU-Klimafonds zum Ausbau des natĂŒrlichen Klimaschutzes will der NABU Moore erhalten und wiedervernĂ€ssen. Mitinitiator und Hauptgeldgeber des Klimafonds ist der langjĂ€hrige NABU Kooperationspartner REWE. Seit mehr als einem Jahrzehnt treiben der NABU und die REWE Group bereits gemeinsam Nachhaltigkeitsthemen voran.

NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller zum Start des NABU-Klimafonds: "Deutschland steht auf Platz sechs der weltweit grĂ¶ĂŸten CO2-Emittenten. Daraus erwĂ€chst eine große Verantwortung, einen relevanten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Dank des großen Engagements von Mitinitiator REWE können wir mit dem NABU-Klimafonds bereits in den nĂ€chsten fĂŒnf Jahren 25 Millionen Euro in natĂŒrlichen Klimaschutz investieren. Dabei ĂŒbernehmen wir als Naturschutzmacher*innen Verantwortung fĂŒr die klimawirksame WiedervernĂ€ssung von Mooren und landwirtschaftlich genutzten MoorflĂ€chen.”

Die meisten Moorböden in Deutschland werden derzeit land- oder forstwirtschaftlich genutzt. Eine Wiederanhebung der WasserstĂ€nde in diesen FlĂ€chen ist somit auch mit einer VerĂ€nderung der Bewirtschaftbarkeit oder der Bewirtschaftungsform verbunden. Diesen Einschnitt in gewachsene ProduktionsablĂ€ufe möchte der NABU kompensieren, indem er eine PrĂ€mie in AbhĂ€ngigkeit von der Höhe der Minderung von CO2-Emission aus einer konkreten FlĂ€che an die betroffenen Land- und Forstwirte zahlt. Das heißt, je höher der Wasserstand angehoben wird, desto mehr CO2 bleibt im Boden gebunden und umso mehr profitieren FlĂ€chenbewirtschafter von der NABU-PrĂ€mie Klima+. Eine Bewerbung ist das ganze Jahr ĂŒber möglich.

Dr. Daniela BĂŒchel, BereichsvorstĂ€ndin fĂŒr HR und Nachhaltigkeit bei der REWE Group, erlĂ€utert das Engagement von REWE: "Die UnterstĂŒtzung des NABU-Klimafonds ist fĂŒr uns ein wichtiger Schritt, unser langjĂ€hriges Engagement im Bereich Klimaschutz mit einem glaubwĂŒrdigen und vertrauenswĂŒrdigen Partner weiter zu forcieren und konkret Verantwortung zu ĂŒbernehmen. Mit dem NABU verbindet uns bereits eine langjĂ€hrige, partnerschaftliche Zusammenarbeit. Wir glauben an das große Potenzial gesunder Moore fĂŒr einen wirksamen Klimaschutz."

Der NABU-Klimafonds steht auch fĂŒr andere Unternehmen mit ernsthaften Natur- und Klimaschutzambitionen offen. Mit den in den Klimafonds eingezahlten Mitteln werden Naturschutzprojekte mit positiver BiodiversitĂ€ts- und Klimawirkung umgesetzt. Der NABU-Klimafonds unterstĂŒtzt die WiedervernĂ€ssung von MoorflĂ€chen und damit die messbare Einsparung von Treibhausgas-Emissionen vorwiegend auf durch Landwirtschaft und Torfabbau degradierten Moorböden. Entsprechend dem Projektportfolio werden auf wissenschaftlicher Basis die dadurch erreichbaren CO2-Effekte ermittelt und mit den beteiligten Partnern des NABU-Klimafonds geteilt.

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) Pressestelle Charitéstr. 3, 10117 Berlin Telefon: (030) 284 984-0, Fax: (030) 284 984 - 20 00

(ss)

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